- Zahlenmässig war es insgesamt ein durchschnittliches Oktoberfest: 6.5 Millionen Besucher tranken 6.5 Millionen Mass Bier.
- Bei Maximaltemperaturen von mehr als 30 Grad, zweimaliger Sperrung des Geländes wegen Überfüllung und fast einem ganzen Tag Ausfall wegen einer Bombendrohung war 2025 aber dennoch ein denkwürdiger Jahrgang.
«Es war eine Achterbahn-Wiesn», sagt Festchef Christian Scharpf bei der Vorstellung der Oktoberfest-Bilanz. Und das gilt nicht nur für das Wetter. Mit knapp 31 Grad war der Anstichs-Tag vor zwei Wochen der heisseste jemals gemessene Wiesn-Tag der Geschichte. Zum Abschluss ist der Herbst eingekehrt, mit Regen, Wind und Kälte.
Das Oktoberfest München geht zu Ende – die Bilder
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Bild 1 von 13. O'zapft is! Bei prächtigem Wetter und Temperaturen von mehr als 30 Grad wird das 190. Oktoberfest in München am 20. September eröffnet. Bildquelle: Keystone / KARL-JOSEF HILDENBRAND.
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Bild 2 von 13. Run auf die Festzelte. Wer keine Reservation für eines der grossen Festzelte hat, muss sich sputen. Bildquelle: Keystone / KARL-JOSEF HILDENBRAND.
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Bild 3 von 13. Sommerliche Gefühle. Am Eröffnungswochenende können Dirndl und Lederhosn dank der sommerlichen Temperaturen ohne Trachtenjacke und Janker getragen werden. Bildquelle: Keystone / KARL-JOSEF HILDENBRAND.
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Bild 4 von 13. Bier her! Am Münchner Oktoberfest geht es vor allem um Bier. 2024 wurden rund sieben Millionen Liter getrunken. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 13. Riesenrad und Achterbahn. Über 130 Schaustellerbetriebe locken auf der Wiesn zum Vergnügen der Festbesucher und -besucherinnen. Etwa 90 Prozent der Betreiber haben ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert. Bildquelle: Keystone / DANIEL KARMANN.
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Bild 6 von 13. Sehen und gesehen werden. Auch viele Prominente zeigen sich gern am Oktoberfest und feiern: hier das ehemalige Topmodel Heidi Klum mit ihrem Ehemann Tom Kaulitz von der Band Tokio Hotel mit einer etwas eigenwilligen Interpretation der traditionellen bayrischen Tracht. Bildquelle: Keystone / FELIX HÖRHAGER.
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Bild 7 von 13. Auch Politiker haben Durst. Markus Söder, der Ministerpräsident des Freistaats Bayern, lässt es sich nicht nehmen, eine Mass Bier zu trinken. Bildquelle: Keystone / PETER KNEFFEL.
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Bild 8 von 13. Überfüllung... Am mittleren Festwochenende musste das Festgelände vorübergehend wegen Überfüllung geschlossen werden. Auf der Strasse zwischen den Festzelten gibt es kein Durchkommen mehr – verletzt wurde aber niemand. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 13. ...Gedränge... Vor den Festzelten herrschte Gedränge, Menschen berichten, dass sie sich weder vor- noch zurückbewegen konnten. Bildquelle: Keystone / FELIX HÖRHAGER.
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Bild 10 von 13. ... und gähnende Leere. Wegen einer Bombendrohung war das Oktoberfest am 1. Oktober bis um 17:30 Uhr geschlossen. Das ganze Festgelände wurde mit Spürhunden abgesucht, gefunden wurde nichts. Bildquelle: Keystone / MATTHIAS SCHRADER.
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Bild 11 von 13. The show must go on. Das Oktoberfest ist eines der grössten Volksfeste der Welt und zieht jährlich bis zu sieben Millionen Besucher und Besucherinnen aus aller Welt an. Bildquelle: Keystone / PETER KNEFFEL.
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Bild 12 von 13. Ein Prosit der Gemütlichkeit. In einem Festzelt auf der Wiesn finden bis zu 10'000 Personen Platz. Bildquelle: Keystone / FELIX HÖRHAGER.
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Bild 13 von 13. Pfüa Gott. Auf Wiedersehen im 2026. Bildquelle: Keystone / ARMIN WEIGEL.
Die Wiesn 2025 dürfte gleich aus mehreren Gründen in die Geschichte eingehen. An zwei Tagen musste das komplette Oktoberfest-Gelände wegen Überfüllung gesperrt werden. Ein Tag fiel beinahe komplett aus, weil die Theresienwiese nach einer Bombendrohung stundenlang gesperrt blieb.
Während den Behörden wegen der vorsorglichen Sperrung zur Abklärung einer möglichen Bombengefahr weitgehend Verständnis entgegengebracht wurde, sah das beim ersten Massengedränge auf dem Gelände anders aus.
Massengedränge sorgte für Kritik
Besonders die erste Sperrung wegen Überfüllung hatte für viel Kritik gesorgt, auch wegen unklarer Ansagen an die Festgäste. Viele berichteten von Angst im Gedränge. Erst nach etwa einer Stunde entspannte sich die Lage.
Ein «Novum» sei diese Situation am sogenannten Italiener-Samstag zur Wiesn-Halbzeit gewesen, sagt Scharpf und räumt Fehler ein. «Wir haben reagiert, aber nicht so optimal, wie wir uns das selber gerne gewünscht hätten», sagt er. «Hauptgrund war, dass wir es einfach zu spät erkannt haben» – und dann sei auch noch die Kommunikation mit Lautsprecherdurchsagen nicht gut gelaufen.
Im nächsten Jahr soll das anders werden, verspricht Scharpf. 2026 soll es eine «Echtzeit-Messung in Bezug auf die Besucherzahlen» geben und sogenanntes «Crowd-Spotting». Scharpf betonte, dass die Festleitung auch schon im Laufe der Wiesn angefangen habe, die «Hausaufgaben» zu machen. Als das Oktoberfest auch am 3. Oktober rund eine Stunde lang wegen Überfüllung geschlossen werden musste, habe das schon viel besser geklappt.
70 Prozent der Besucher kommen aus der Region München
30 Prozent der Besucher an jenem «Italiener-Wochenende» seien aus dem Ausland gekommen, sagt Scharpf – und das, obwohl die Stadt im Ausland schon lange keine Werbung mehr für die Wiesn mache. Doch das übernähmen nun Influencer. Trotz allem sei das Oktoberfest aber weiter ein Münchner Fest: Über die zwei Wochen verteilt waren 70 Prozent der Besucher aus der Region.
Für die Münchner Polizei war die Wiesn ebenfalls eine weitgehend durchschnittliche, auch wenn die Schliessung während der Bombendrohung und das anschliessende stundenlange Absuchen des Geländes das Fest «überschattet» hätten.
Durchschnittlicher Jahrgang bei den Straftaten
784 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten seien angezeigt worden, der Grossteil davon sind Körperverletzungsdelikte. Die Zahl der angezeigten Sexualdelikte sei etwas gestiegen, von 56 im Jahr 2024 auf 72 in diesem Jahr. Darunter fielen zehn Fälle des sogenannten Upskirtings, also des Fotografierens unter den Rock und fünf Vergewaltigungsfälle. «Exorbitant» sei der Anstieg bei den Verkehrsdelikten: 438 im Vergleich zu 322 im vergangenen Jahr. Einen Grossteil davon verursachten E-Scooter-Fahrer.
Mit dem Kehraus am Sonntagabend wird die Wiesn zu Ende gehen. Damit endet in München der Ausnahmezustand – bis es am 19. September 2026 wieder heisst: O'zapft is.