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Einführung der Scharia Brunei verteidigt Todesstrafe gegen Homosexuelle

  • Das Sultanat Brunei hat die international heftig kritisierte Einführung der Todesstrafe gegen Homosexuelle in einem Brief an das Europäische Parlament verteidigt.
  • Das asiatische Land forderte in dem Schreiben Respekt vor seinen traditionellen Werten.

Die Zeitung «Guardian» zitierte aus einem vierseitigen Brief des Sultanats an die Europaabgeordneten. Darin hiess es, Steinigungen als Strafe für gleichgeschlechtlichen Sex würden selten sein, da zwei Männer von «hohem moralischem Rang und Frömmigkeit» als Zeugen erforderlich seien.

Im Hinblick auf den Wunsch des Landes, seine traditionellen Werte und seine «Familienlinie» zu bewahren, fordere man «Toleranz, Respekt und Verständnis».

Am 3. April waren im Sultanat härtere Strafgesetze in Kraft getreten. Verschärft wurden auch die Strafen für Diebstahl: Künftig müssen Diebe damit rechnen, dass ihnen Hände und Beine amputiert werden. Grundlage dafür ist die Scharia, die im weiten Sinne die religiösen und rechtlichen Normen im Islam regelt.

Bruneis Sultan Hassanal Bolkiah
Legende: Der langjährige Herrscher Hassanal Bolkiah interpretiert Homosexualität als Handlung gegen die Lehren des Islam. Keystone

Kritik nur ein Missverständnis?

Im zitierten Brief hiess es weiter, die internationale Kritik sei auf ein Missverständnis zurückzuführen. «Die Kriminalisierung von Ehebruch und Unzucht soll die Unantastbarkeit der Familienlinie und der Ehe von verschiedenen Muslimen gewährleisten, insbesondere von Frauen.»

Das Europäische Parlament hatte vergangene Woche dazu aufgerufen, die Einfrierung von Vermögenswerten, Visa-Verbote und eine schwarze Liste von Hotels zu prüfen. Unter anderem der Schauspieler George Clooney hatte gefordert, Hotels, die dem Sultan gehören, zu boykottieren.

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