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Einladungen über den Pazifik Trump und Xi telefonieren – inmitten des Handelskonflikts

  • Inmitten des anhaltenden Handelskonflikts hat US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping telefoniert.
  • Trump erklärte, das Telefonat habe sich nahezu ausschliesslich um Handelsthemen gedreht. Russland, die Ukraine oder der Iran seien nicht zur Sprache gekommen.
  • Trump nahm in dem Telefonat eine Einladung von Xi nach China an – und lud diesen im Gegenzug nach Washington ein.

Das Gespräch dauerte gemäss Trump rund anderthalb Stunden und sei um die «Feinheiten» der im Mai abgeschlossen Handelsvereinbarung gegangen.

Trump zeigte sich erfreut über die gegenseitigen Einladungen. «Als Präsidenten zweier grosser Nationen ist dies etwas, worauf wir uns beide freuen», schrieb Trump. Xi habe auch seine Ehefrau Melania Trump eingeladen. Die Einladung nach Peking wurde von chinesischer Seite bestätigt.

Noch am Vortag hatte Trump auf Truth Social erklärt, dass er Xi möge, es aber «aussergewöhnlich schwierig» sei, mit dem chinesischen Amtskollegen einen «Deal» zu machen. Nach dem Telefonat betonte der US-Präsident nun, es habe «sehr positive Ergebnisse» gegeben.

Trump: weitere Handelsgespräche in Kürze

Demnach soll es keine Probleme mit der Lieferung Seltener Erden mehr geben, schrieb er – ohne weitere Details zu nennen. China dominiert den Weltmarkt für Seltene Erden, die für die Herstellung vieler Produkte sehr wichtig sind.

Mann spricht in eine Telefonanlage.
Legende: US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jingping haben zum ersten Mal seit Trumps Amtsantritt im Januar miteinander telefoniert. Keystone / EVAN VUCCI

Trump erklärte ausserdem, dass sich ranghohe Vertreter der USA und China in Kürze zu weiteren Handelsgesprächen treffen würden. Ort und Zeit des geplanten Treffens würden später mitgeteilt. Die US-Delegation werde von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer geleitet werden. 

Xi: USA sollen sich an Absprachen halten

Xi schlug einen zurückhaltenderen Ton an, wie aus einer Mitteilung der Chinesen zum Gespräch hervorging. Deutlich machte er demnach Trump darauf aufmerksam, sich an gegenseitige Absprachen zu halten.

Xi erklärte laut chinesischen Angaben, die Chinesen seien dafür bekannt, ihre Zusagen konsequent einzuhalten. Da in Genf ein Konsens erzielt worden sei, müssten sich beide Seiten daran halten. Die chinesische Seite habe die Vereinbarung ernsthaft und gewissenhaft umgesetzt. Die US-Seite solle die erzielten Fortschritte objektiv bewerten und ihre negativen Massnahmen gegen China zurücknehmen.

Die beiden Staatschefs seien sich einig gewesen, dass ihre Teams den Konsens weiter umsetzen und so bald wie möglich eine neue Gesprächsrunde einleiten sollten.

USA mit hartem Kurs gegen China

Es war das erste bekannte Telefonat der beiden Präsidenten seit Trumps Amtsantritt im Januar. Sie hatten wenige Tage vor seiner Vereidigung miteinander gesprochen, nicht aber danach – soweit öffentlich bekannt ist. 

Der Handelskonflikt der beiden grössten Volkswirtschaften hält die Weltwirtschaft in Atem. Trump fährt seit seinem Amtsantritt einen harten handelspolitischen Kurs gegenüber China. Ein direkter Austausch der beiden Präsidenten hat deswegen besonderes Gewicht.

SRF 4 News, 5.6.2025, 18 Uhr ; 

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