Zum Inhalt springen

Header

Video
Überschwemmungen fordern Tote in Italien
Aus SRF News Videos vom 04.05.2023.
abspielen. Laufzeit 44 Sekunden.
Inhalt

Emilia Romagna Norditalien: von der Dürre direkt in die Sintflut

Seit Monaten kein Tropfen Regen – jetzt fiel innert zwei Tagen so viel Nass, wie sonst in zwei Monaten kaum.

Noch bis vor einer Woche waren die italienischen Zeitungen voll von Bildern, die ausgetrocknete Flussläufe zeigten. Auf einem dieser Fotos sah man den Po südlich von Pavia. Im Flussbett grasten Kühe, weil sich das Wasser weit zurückgezogen hatte.

Ausgetrocknetes Flussbett
Legende: Noch vor wenigen Tagen war der Po in weiten Teilen ausgetrocknet. Jetzt fliessen dort wieder Wassermassen. Fragt sich bloss, wie lange. Getty/Anadolu Agency

Und nun hat sich die Lage innerhalb zweier Tage ins pure Gegenteil verkehrt. In der Emilia Romagna, also in der Region zwischen Parma, Bologna und bis ans adriatische Meer, fiel innert weniger Stunden so viel Niederschlag, wie sonst in zwei Monaten zu verzeichnen ist.

Die Schäden sind enorm. Zwei Menschen kamen ums Leben, Strassen und Häuser wurden weggerissen. Die Fluten haben aber auch viele Felder und Äcker überschwemmt, man rechnet mit grossen Ernteausfällen.

Böden waren wegen Dürre versiegelt

Expertinnen und Experten sagen, die lange, extreme Trockenheit habe die Situation noch verschlimmert. Denn die trockenen, harten Böden waren nicht in der Lage, das viele Wasser aufzusaugen und zu speichern.

Eigentlich ist dieses Problem seit Jahren bekannt – seit man vom Klimawandel spricht. Der Regen fällt während langen Monaten nicht oder nur sehr spärlich, um sich dann innert weniger Stunden massiv über ganze Landstriche zu ergiessen.

Darum müsste man Flussläufe renaturieren, Rückhaltebecken schaffen. Um das plötzliche Anschwellen von Flüssen abzuschwächen und um Wasser für die folgende Trockenheit zu speichern.

Bewässerungssystem wie in der Wüste

Nur bräuchte es dafür massive bauliche Massnahmen und damit ist man, das zeigt sich nun in der Emilia Romagna, noch nirgends. Und viele gehen davon aus, dass nach der Flut bald wieder Trockenheit herrschen wird.

In der Emilia Romagna wächst ein grosser Teil der italienischen Tomaten, die dann als Sugo in Italien und überall auf der Welt auf die Teller kommen. Tomaten brauchen viel Wasser. Darum haben viele Betriebe auf Tröpfchenbewässerung umgestellt.

Drohnen zeigen aus der Luft, wohin man das immer wertvollere Wasser leiten soll. Eine Technologie, die man sonst in Wüstengebieten anwendet. In diesem Bereich hat Italien bereits viel gelernt.

Rendez-vous, 4.5.2023, 12:30 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel