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Ergründung der Dunklen Materie Europäische Weltraumorganisation gibt Lisa-Mission grünes Licht

  • Die Weltraummission «Lisa» zur Erforschung von Gravitationswellen im All hat offiziell grünes Licht erhalten.
  • Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) gab der Mission die Freigabe zur Umsetzung, wie sie mitteilte.
  • Auch Schweizer Forschende sind daran beteiligt.

«Es ist ein riesiges Projekt», sagte Domenico Giardini von der ETH Zürich gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Seismologe arbeitet seit 23 Jahren an der Vorbereitung der Mission. «Drei Generationen an Forschern und Ingenieuren werden daran beteiligt sein», erklärte Giardini.

Mit der ETH Zürich und der Universität Zürich sind über 120 Forschungsinstitutionen in den USA und in verschiedenen europäischen Ländern an «Lisa» beteiligt. Nach Angaben der beiden Schweizer Universitäten ist «Lisa» die grösste, teuerste und komplexeste Mission, die die ESA je in Angriff genommen hat.

Bild zeigt das Messsystem im All neben der Erde.
Legende: Die drei Satelliten werden durch Laser miteinander verbunden sein. Diese liegen 2.5 Millionen Kilometer voneinander entfernt. esa

Ziel der Lisa-Mission ist es, Gravitationswellen im Weltall frei von Störungen zu messen. Mit drei Satelliten soll rund 50 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ein Messsystem aufgebaut werden. Forscherinnen und Forscher hoffen, damit Erkenntnisse über die Dunkle Materie zu gewinnen.

Was ist Dunkle Materie?

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Dunkle Materie bezeichnet einen Typ von Materie, der weder reflektiert, absorbiert noch irgendwelche elektromagnetischen Wellen, wie Licht, aussendet. Deshalb ist sie scheinbar «unsichtbar» und kann nur durch ihre gravitativen Auswirkungen auf andere Objekte im Universum beobachtet werden.

Forschende nehmen an, dass es Dunkle Materie gibt, um die Bewegungen von Sternen und Galaxien zu erklären. Als Beispiel: Wenn man einen Stein in einen Teich wirft, sieht man die Wellen, die sich ausbreiten. Wegen der Reaktion des Wassers weiss man, dass der Stein da ist, auch wenn man ihn nicht sieht.

Nach aktuellem Forschungsstand macht die Dunkle Materie 85 Prozent der gesamten Materie im Universum aus. Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass die Dunkle Materie wahrscheinlich aus bisher unbekannten und schwer messbaren subatomaren Teilchen besteht. Diese wären in der Lage, nur sehr schwach mit der normalen Materie zu interagieren und dabei kaum Spuren zu hinterlassen.

Der Start der Satelliten ist für das Jahr 2035 vorgesehen. Bis das System am richtigen Ort im Weltraum angekommen ist und erste Daten liefern kann, werden laut Giardini nochmal zwei Jahre vergehen.

Mit dem Beschluss des höchsten Entscheidungsgremiums der ESA darf nun mit dem Bau der Instrumente und Satelliten begonnen werden. «Dieser Startschuss ist das Resultat von mehreren Jahrzehnten Arbeit, um die Technologie zur Reife zu bringen, die nötig ist, um diese gigantische Weltraumantenne zu bauen», sagte der ebenfalls an der Mission beteiligte Philippe Jetzter von der Universität Zürich.

Audio
Aus dem Archiv: Dunkle Materie – ein Umweg in der Forschung?
aus Wissenschaftsmagazin vom 04.07.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 26 Minuten.

SRF 4 News, 25.01.2024, 15 Uhr ;

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