- Das Weisse Haus will bei den Ermittlungen gegen Präsident Donald Trump in der Ukraine-Affäre nicht mit dem Repräsentantenhaus zusammenarbeiten.
- Das schrieb das Weisse Haus in einem Brief, der am Dienstagabend veröffentlicht wurde.
Die Vorermittlungen der Demokraten für ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen Trump seien allein politisch motiviert, erklärte die Regierungszentrale. Die Ermittlungen entbehren demnach jeder verfassungsrechtlichen Grundlage. Sie hätten allein zum Ziel, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2016 nachträglich zu kippen, heisst es im Brief weiter.
Aus diesen Gründen könne und werde sich die Regierung nicht an diesem parteiischen «politischen Theater» beteiligen. Das Weisse Haus kündigte damit eine generelle Blockadehaltung gegen alle möglichen Forderungen nach Dokumenten und Zeugenaussagen aus dem Kongress an.
Nicht die erste Verweigerung
Bereits zuvor hatte die Trump-Regierung die Aussage eines Top-Diplomaten in der Ukraine-Affäre blockiert. Der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, war für Dienstag für eine Anhörung im Kongress vorgeladen worden, erschien aber nicht.
Trump verteidigte die Entscheidung auf Twitter: Er würde Sondland gerne schicken, dieser würde aber vor einem «komplett korrupten Gericht» aussagen, das den Republikanern ihre Rechte genommen hätte und wo «wahre Tatsachen» für die Öffentlichkeit nicht zugänglich seien.
«Mr. President, Sie stehen nicht über dem Gesetz»
Die Demokraten reagierten mit scharfer Kritik. Sie wollen nun mit Strafandrohung eine Aussage Sondlands erzwingen. Sondland sei ein «zentraler Zeuge» bei der Aufklärung der Vorwürfe gegen Trump, sagte der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, der Demokrat Adam Schiff.
Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hat die Weigerung des Weissen Hauses zu einem Frontalangriff genutzt. Auf Twitter schrieb sie: «Mr. President, Sie stehen nicht über dem Gesetz. Sie werden zur Verantwortung gezogen.»
Zudem schrieb sie in einer Mitteilung, dass fortgesetzte Bemühungen, die Wahrheit über den Machtmissbrauch des Präsidenten zu verbergen, als weitere Belege für Behinderung angesehen werden.