- Israel hat Luftangriffe auf die militante Hamas-Bewegung geflogen – zum ersten Mal seit Inkrafttreten des jüngsten Waffenstillstands im Konflikt.
- Die Bombardements in der Nacht seien laut israelischem Militär eine Reaktion auf Angriffe der Hamas aus dem Küstenstreifen auf israelisches Gebiet gewesen.
- Verletzt wurde demnach niemand. Bei der Bombardierung von zwei Militärposten der Hamas sei jedoch grosser Schaden entstanden.
Zuvor waren offenbar sogenannte Brandballons auf israelischem Gebiet niedergegangen. Dies laut israelischen Angaben als Protest der Hamas gegen den angekündigten Flaggenmarsch, bei dem gestern rund 5000 israelische Nationalisten durch Jerusalem zogen. Die Route hatte auch durch das muslimische Viertel der Jerusalemer Altstadt geführt, was Palästinenser als Provokation empfanden. Bereits vor dem Marsch waren im Süden Israels mehrere Felder niedergebrannt worden.
Die israelische Feuerwehr äusserte danach die Vermutung, dass die Feuer durch Brandballons von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen ausgelöst wurden. Militante Palästinenser lassen laut israelischen Angaben immer wieder solche mit Spreng- und Brandsätzen beladenen Ballons über die Grenze nach Israel fliegen, um dort Schäden zu verursachen.
Schon vor Beginn des Marsches war es zudem in Ost-Jerusalem zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und Sicherheitskräften gekommen, als diese im annektierten Ostteil der Stadt Strassen räumten. Während des Marsches waren tausende Polizisten im Einsatz, um Ausschreitungen zu unterbinden. 33 Palästinenser wurden nach Angaben von Rettungskräften verletzt. Die Polizei meldete 17 Festnahmen.
Erste Angriffe seit jüngstem Waffenstillstand
Es waren nun in der Nacht die ersten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen seit dem Ende des elftägigen Konflikts zwischen Israel und der Hamas im Mai. Der Konflikt war am 10. Mai eskaliert, als die Hamas als Reaktion auf Zusammenstösse zwischen Palästinensern und der Polizei in Ost-Jerusalem massiv Raketen auf Israel abgefeuert hatte.
Bis zum Inkrafttreten einer Waffenruhe am 21. Mai wurden 260 Palästinenser im Gazastreifen getötet, darunter auch dutzende Kinder. Bei den Raketenangriffen auf Israel wurden nach Armeeangaben 13 Menschen getötet, darunter ein Kind und eine Jugendliche.