Diese Bilder gingen um die Welt. 45 Probanden liessen sich Mitte März in Seattle als erste den Moderna-Impfstoffkandidaten mRNA-1273 verabreichen.
Jetzt zeigen die Ergebnisse nach insgesamt zwei Impfstoffdosen: Die Probandinnen und Probanden haben den Impfstoff gut vertragen und ausser leichten bis mittleren Beschwerden wurden keine Nebenwirkungen festgestellt. Gleichzeitig zeigte sich bei den Testpersonen, dass dank der Impfung eine relativ hohe Anzahl Antikörper gegen das Virus entwickelt wurden.
Die Virologin Isabella Eckerle vom Schweizer Referenzinstitut in Genf verfolgt die Impfstoffentwicklung intensiv und ist vorsichtig optimistisch. Aber sie warnt: «Ob der Impfstoff wirklich vor Covid-19 schützt, wird man erst in den Folgestudien in den Phasen 2 und 3 sehen können.» Der Impfstoff sei nun auch zuerst an jungen und gesunden Probanden getestet worden. Die Frage sei dann aber, ob der Impfstoff auch bei Risikopatienten verträglich und wirksam sei. «Gerade Risikopersonen sind besonders auf einen Impfstoff angewiesen», sagt die Virologin.
Der Impfstoff von Moderna basiert erstmals auf der sogenannten mRNA-Technologie. Im Gegensatz zu klassischen Impfstoffen wird hier nicht ein künstlich hergestelltes Viruspartikel gespritzt, sondern sogenannte Messenger-RNA.
Diese Messenger-RNA ist eine Art Bauanleitung für den Körper. Ein genetischer Code, der den Körper anregen soll, virus-ähnliche Partikel zu bauen. Darauf wiederum reagiert das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern, die auch das echte Virus erkennen und neutralisieren sollen.
Zusätzliche Infos
Gerade weil dieses Verfahren noch neu und unerprobt ist, könne noch viel Unerwartetes passieren, das die Entwicklung des Impfstoffes erschwert oder sogar stoppt.
Gleichzeitig gebe es aber auch ein grosses Potenzial: «Wenn sich dieser Impfstoff als gut herausstellt, dann öffnet das auch die Tür für viele andere Impfstoffe gegen andere Erreger, weil das eben ein ganz neuartiges Verfahren ist», sagt Eckerle. Ein wichtiger Aspekt dabei sei zum Beispiel, dass mit diesem Verfahren sehr schnell grosse Mengen Impfstoff hergestellt werden können.
Diese soll Ende Juli auch beim mRNA-Impfstoff von Moderna starten. Dabei sollen 30'000 Menschen geimpft werden. Erst danach wird man klarer sagen können, ob diese Impfstoff-Methode und dieser Kandidat ein Durchbruch ist oder nicht.