In Westeuropa war es im Juni warm – so warm wie noch nie, berichtet der EU-Klimawandeldienst Copernicus. Die Institution hat aber noch mehr Zahlen herausgegeben; so zum Beispiel, wie warm der Juni auf der ganzen Welt war oder wie warm das Mittelmeer. Die wichtigsten Punkte des Berichts – und, wie warm der vergangene Monat in der Schweiz war.
Der Juni in Westeuropa
Der Monat Juni war im Bereich von Portugal über Spanien nach Frankreich, Deutschland, Norditalien und England der heisseste, der je gemessen wurde. Die Durchschnittstemperatur im Juni in Westeuropa lag laut Copernicus bei 20.49 Grad. Der bisherige Juni-Rekord stammte mit 20.43 Grad aus dem «Hitzesommer» 2003. In Europa, das sich doppelt so schnell erwärmt wie der weltweite Durchschnitt, wurden demnach besonders «extreme» Temperaturen gemessen. Der Juni sei geprägt gewesen von zwei aufeinanderfolgenden «aussergewöhnlichen» Hitzewellen – vom 17. bis zum 22. Juni und ab dem 30. Juni – erklärt Samantha Burgess vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW), das den Klimawandeldienst betreibt, der Nachrichtenagentur DPA.
«Im Juni 2025 wurde ein Grossteil Westeuropas von einer aussergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht, wobei ein grosser Teil der Region unter sehr starker Hitzebelastung litt», fügt Copernicus-Klimatologin Burgess an. Sie rechnet damit, dass derartige Hitzewellen «häufiger und intensiver auftreten und immer mehr Menschen in Europa betreffen».
Der Juni weltweit
Weltweit war der Monat mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 16.46 Grad der drittwärmste Juni seit Aufzeichnungsbeginn, nach dem Juni 2023 und 2024. Damit wurden bereits das dritte Jahr in Folge Rekord-Durchschnittstemperaturen gemessen, während sich die Erde durch die menschengemachten Treibhausgasemissionen weiter erwärmt. Übrigens: Die von Copernicus genutzten Daten gehen bis ins Jahr 1950 zurück, teilweise sind auch ältere Daten verfügbar.
Der Juni fürs Mittelmeer
Im westlichen Mittelmeer hat sich gemäss Klimatologin Burgess eine aussergewöhnliche marine Hitzewelle entwickelt, die zur höchsten jemals in dieser Region gemessenen täglichen durchschnittlichen Meeresoberflächentemperatur (SST) von 27.0 Grad führte.
Die Hitzewellen über Europa seien durch die Rekordwerte der Meeresoberflächentemperaturen im westlichen Mittelmeerraum noch verstärkt worden, sagt Burgess.
Der Juni für die (Ant-)Arktis
Copernicus meldet auch, dass die Ausdehnung des arktischen Meereises sechs Prozent unter dem Durchschnitt lag, was die zweitniedrigste monatliche Ausdehnung für Juni seit Beginn der 47-jährigen Satellitenaufzeichnungen bedeute. Auf der anderen Seite der Erde ist es ähnlich: «Die Ausdehnung des antarktischen Meereises lag neun Prozent unter dem Durchschnitt und war damit die drittniedrigste jemals gemessene Ausbreitung für diesen Monat», berichtet der EU-Klimawandeldienst.
Der Juni in der Schweiz
Auch in der Schweiz war der Juni heiss, wie SRF Meteo jüngst in einem Artikel schrieb. Nach 2003 war der diesjährige Juni der zweitwärmste. Allgemein ist es um 3.8 Grad zu warm gewesen im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 und mehr als 5 Grad zu warm im Vergleich mit der klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Auf den Bergen und in höher gelegenen Orten sind die Temperaturen aus dem Hitzesommer 2003 lokal sogar übertroffen worden.