- Tausende Landwirte haben – teils gewaltsam – im Brüsseler Europaviertel gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten protestiert.
- Die belgische Polizei setzte Wasserwerfer gegen Demonstranten ein, die versuchten, Absperrungen zu durchbrechen, wie die Polizei bestätigte.
- Während die Veranstalter von rund 10'000 Demonstranten sprachen, zählte die Polizei etwa 7300 Personen und Hunderte Traktoren.
Im Europaviertel wurden Wasserwerfer eingesetzt, wie die örtliche Polizei mitteilte. Einige Landwirte hätten versucht, von den Sicherheitskräften eingerichtete Sperren zu überwinden. Zudem wurden Brände gelegt, Pyrotechnik gezündet und Tränengas eingesetzt, wie auf Bildern zu sehen war. Die Angriffe der Demonstranten mit Kartoffeln und Feuerwerk richteten sich auch gegen das Europaparlament.
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Bild 1 von 5. Während die EU über Freihandel berät, protestieren zahlreiche Bauern gegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten. Bildquelle: AP Photo / Marius Burgelman.
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Bild 2 von 5. Die Demonstranten setzten auch Reifen in Brand. Bildquelle: AP Photo / Marius Burgelman.
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Bild 3 von 5. Bildquelle: EPA / OLIVIER MATTHYS.
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Bild 4 von 5. Die Bauern fuhren mit zahlreichen Traktoren auf. Bildquelle: AP Photo / Marius Burgelman.
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Bild 5 von 5. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Bildquelle: EPA / OLIVIER MATTHYS.
Zeitgleich findet in der belgischen Hauptstadt ein EU-Gipfel statt, bei dem auch über das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten gesprochen wird. Die Landwirte lehnen das Abkommen ab, weil sie unverhältnismässige Konkurrenz durch günstige Importe befürchten. Zudem haben die Bauern Sorge, dass sie künftig weniger Geld aus dem EU-Haushalt bekommen könnten.
Entscheidung am EU-Gipfeltreffen
Gegen Mittag traf sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Vertretern der Landwirte. Sie teilte mit: «In Zeiten der Unsicherheit brauchen unsere Landwirte Verlässlichkeit und Unterstützung.» Europa werde immer hinter ihnen stehen.
Die neue Freihandelszone zwischen der EU und den Mercosur-Staaten mit mehr als 700 Millionen Einwohnern wäre nach Angaben der EU-Kommission die weltweit grösste dieser Art. Die Behörde hatte die Verhandlungen über das Abkommen im vergangenen Dezember trotz anhaltender Kritik aus Ländern wie Frankreich abgeschlossen.
Die Unterzeichnung ist für kommenden Samstag in Brasilien geplant – dafür braucht es aber eine bestimmte Mehrheit unter den EU-Ländern. Eine Entscheidung wird bei dem EU-Gipfeltreffen erwartet. Ob die erforderliche Mehrheit zustande kommt, war bis zuletzt unklar.