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Flucht aus Libyen Italienisches Frachtschiff nimmt 200 Migranten vor Tripolis auf

  • Das italienische Frachtschiff «Asso Trenta» hat vor Libyen am Samstag 200 Migranten an Bord genommen.
  • Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» konnte mit 88 Migranten an Bord im süditalienischen Tarent anlegen.
  • Am Mittwoch brachte die «Ocean Viking» 104 Menschen, die vor der libyschen Küste aufgenommen wurden, nach Sizilien an Land.
  • In einer Vereinbarung vom 23. September haben sich die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Maltas auf die Übernahme von geretteten Migranten geeinigt.

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Aus dem Archiv: Ausharren auf Schiffen im Mittelmeer
Aus 10 vor 10 vom 13.08.2019.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 46 Sekunden.

Rund 200 Menschen, die von Tripolis in Libyen mit Booten abgefahrenen sind, wurden in der Nacht auf Samstag in internationalen Gewässern vom italienischen Frachtschiff «Asso Trenta» an Bord genommen. Dies teilte die Organisation «Alarm Phone» auf Twitter mit. Die italienischen Behörden seien informiert worden.

Die Organisation bezeichnet sich als «Unabhängige Unterstützung für Menschen, die das Mittelmeer in die EU überqueren». Auf Twitter fordert «Alarm Phone»: «Diese Migranten flüchten aus Libyen und können nicht mehr dorthin zurückkehren. Sie müssen nach Europa gebracht werden!»

Rettungsschiff kann in Hafen einfahren

Das italienische Innenministerium erteilte inzwischen auch nach fast einer Woche auf dem Mittelmeer die Genehmigung für die Landung des deutschen Rettungsschiffes «Alan Kurdi». Es konnte mit 88 Migranten an Bord im süditalienischen Taranto (Tarent) einfahren. Die Organisation Sea Eye begründete dies mit dem schlechten Wetter.

Italien hatte mit anderen EU-Mitgliedsstaaten eine Einigung zur Umverteilung der Migranten auf der «Alan Kurdi» erreicht. Deutschland und Frankreich werden 60 Flüchtlinge aufnehmen, weitere fünf Personen sollen nach Portugal gehen, zwei nach Irland, wie das Innenministerium in Rom mitteilte.

Zuvor hatte schon die «Ocean Viking» am 18. Oktober 104 Menschen vor der libyschen Küste aufgenommen. Erst nach zwölf Tagen liessen die italienischen Behörden das Schiff in Pozzallo auf Sizilien einlaufen.

In Malta hatten sich am 23. September die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Maltas auf eine Grundsatzeinigung für die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer verständigt. Gerettete Migranten sollten demnach innerhalb von vier Wochen auf andere EU-Staaten verteilt werden. Allerdings hat sich der Vereinbarung bislang kein anderes Land angeschlossen.

Vor allem italienische Schiffe betroffen

Frachtschiffe, die im Mittelmeer verkehren, haben seit 2014 rund 84'000 Menschen an Bord genommen. Dies berichtete der Verband der italienischen Reedereien am Donnerstag in Rom. Er forderte von der Regierung Klarheit bei der Anwendung italienischer und internationaler Regeln in Sachen Rettungspflicht im Meer. Am häufigsten hätten seit 2014 italienische Frachtschiffe Migranten aufgenommen.

Italien will derweil das 2017 mit Libyen abgeschlossene Kooperationsabkommen in Migrationsfragen verlängern, es jedoch in einigen Aspekten ändern. Dazu fordert Italien ein Treffen einer Kommission mit Mitgliedern aus beiden Ländern, wie von der italienischen Regierung verlautete.

Das Abkommen mit Libyen werde nicht gekündigt, sagte Aussenminister Luigi Di Maio im Abgeordnetenhaus in Rom. Hilfsorganisationen hatten sich dafür ausgesprochen, angesichts der miserablen Lage für Flüchtlinge in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland die Zusammenarbeit zu stoppen. Die Regierung wolle das Abkommen aber verbessern, sagte Di Maio.

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