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Beliebte Banane in Gefahr: Kann Gentechnik die Lösung sein?
Aus News Plus vom 15.03.2024. Bild: Keystone
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Folgen von Monokultur Die Sache mit den genmanipulierten Bananen

Die heutigen essbaren Bananen sind von einem Pilz bedroht. Was die Wissenschaft dagegen unternommen hat.

Worum geht es? In Australien wurde kürzlich weltweit erstmals eine gentechnisch veränderte Banane zum Verzehr zugelassen.

Warum verändert jemand das Genmaterial von Bananen? Herkömmliche Bananenstauden werden immer häufiger von einer Krankheit befallen. Es ist die sogenannte Panama-Krankheit, die von einem Pilz – dem Fusarium oxysporum TR4 – ausgelöst wird. Gegen diesen Pilz gibt es kein Gegenmittel. Zwar ist die Lage in den Bananenkulturen zurzeit noch unter Kontrolle. Letztlich werde sich aber der Pilz weder ganz zurückdrängen noch dauerhaft eindämmen lassen, sagt Pflanzenpathologe Remco Stam von der Christian-Albrechts-Universität im Norddeutschen Kiel.

Remco Stam im Porträt.
Legende: Remco Stam forscht in der norddeutschen Stadt Kiel zur Abwehrreaktion von Pflanzen gegen Erreger. SRF

Gibt es nur eine einzige Sorte Bananen? Nein, es gibt viele Bananensorten auf der Welt. Die meisten werden aber nicht gegessen. Remco Stam erklärt: «Irgendwann hat der Mensch gemerkt, dass Bananen den Menschen besser schmecken, wenn sie keine Samen haben. Deshalb wurden ihnen über Jahrtausende die Samen weg gezüchtet. Die Cavendish-Bananen, die wir essen, haben keine Samen und vermehren sich nicht sexuell.» Konkret ist jede Banane ein Klon mit den genau gleichen Genen. Bei den Bananen findet keine Bestäubung statt, wie beispielsweise bei Äpfeln.

Gelbe Bananen
Legende: Bananen als Vitaminspender sind überall auf der Welt sehr beliebt. Keystone / A3600, Daniel Karmann

Warum kann man nicht eine andere, natürlich gezüchtete, Bananensorte anpflanzen? Eine andere Sorte, die bei Ertrag, Transportfähigkeit und Geschmack halbwegs mit der Cavendish mithalten könne, gebe es nicht mehr. Und die Geschichte der Essbanane wiederholt sich. Schon der zuvor dominierenden Handelssorte Gros Michel – schmackhafter und dank dickerer Schale einfacher zu ernten und zu transportieren – wurde der Pilz Fusarium oxysporum TR1 zum Verhängnis. Bis etwa 1960 war ein Grossteil der Bestände vernichtet. Gros Michel wurde dann von der aus Vietnam stammenden Cavendish abgelöst.

Was ist der Unterschied zwischen den herkömmlichen Cavendish-Bananen und der genveränderten Cavendish-Banane? Die australischen Forscher hätten nur ein einziges Gen verändert, sagt Stam. «Sie haben ein Gen aus einer wilden Banane mit Samen genommen – das Gen RGA2 – und es bei der Cavendish-Banane eingebracht. Dieses Gen macht die wilde Banane resistent gegen die Panamakrankheit.» Dieses Gen habe in der Cavendish-Banane gefehlt oder sei nicht aktiviert.

SRF 4 News, 15.03.2024, 17:00 Uhr;

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