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Macron möchte im EU-Ratsvorsitzes als Vermittler punkten
Aus Tagesschau vom 19.01.2022.
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Französischer EU-Ratsvorsitz Macron pocht auf starkes und unabhängiges Europa

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will während des französischen EU-Ratsvorsitzes die Weichen für ein zukunftsfähiges, starkes und unabhängiges Europa stellen.
  • Es gelte, die drei grossen Versprechen der Europäischen Union von Demokratie, Fortschritt und Frieden neu zu verankern, sagte Macron im Europaparlament in Strassburg.
  • Dazu müsse die Rechtsstaatlichkeit als Grundsatz verteidigt werden, ansonsten drohe Willkür. Ebenfalls strebt er eine Aktualisierung der Grundrechtecharta an.

Als aktuelle Herausforderungen benannte Macron den Klimawandel, die Digitalisierung sowie die Frage von Sicherheit und Frieden in Europa. Die EU müsse nicht bloss auf Krisen reagieren, sondern vorausschauend handeln und seine Zukunft nicht von Entscheidungen anderer Länder abhängig machen.

Frankreich hatte am 1. Januar den alle sechs Monate wechselnden Vorsitz im EU-Ministerrat übernommen. Macron zufolge steht seine Ratspräsidentschaft unter dem Motto «Aufschwung, Kraft, Zugehörigkeit».

Neue Sicherheitsordnung wegen Ukraine-Konflikt

Angesichts der drohenden Eskalation im Ukraine-Konflikt hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine neue europäische Sicherheits- und Stabilitätsordnung gefordert. Ein Vorschlag dazu müsse in den kommenden Wochen von den Europäern erarbeitet und anschliessend mit den Nato-Partnern geteilt werden, sagte Macron. Anschliessend müsse der Vorschlag Russland für Verhandlungen vorgelegt werden.

Macron gestikuliert beim Reden mit den Händen. Hinter ihm ist die blaue EU-Flagge zu sehen.
Legende: Macron appelliert an die Bürger Europas: «Es ist an uns Europäern, diese Prinzipien und inhärenten Rechte der Souveränität der Staaten zu verteidigen.» Keystone

Der Dialog mit Russland bleibe essenziell. «Wir werden mit Deutschland im Rahmen des Normandie-Formats weiter eine politische Lösung im Ukraine-Konflikt suchen», betonte Macron.

Die Unverletzbarkeit der Grenzen, die freie Bündniswahl, der Verzicht auf Gewalt – all das seien Prinzipien, auf die Europa und Russland sich vor vielen Jahren geeinigt hätten. «Es ist an uns Europäern, diese Prinzipien und inhärenten Rechte der Souveränität der Staaten zu verteidigen», sagte Macron.

Macron will Grundrechtecharta aktualisieren

In seiner Grundsatzrede betonte der französische Staatschef, er wolle den Umweltschutz und das Recht auf Abtreibung in die europäische Grundrechtecharta aufnehmen. «Ich möchte, dass wir diese Charta aktualisieren, um expliziter auf den Schutz der Umwelt und die Anerkennung des Rechts auf Abtreibung einzugehen», sagte der französische Staatschef.

Zu diesem Zweck möchte ich unsere Werte als Europäer stärken, die unsere Einheit, unseren Stolz und unsere Stärke begründen.
Autor: Emmanuel Macron Präsident Frankreich

Es gehe darum, die Menschen wieder neu vom Wert des Rechtsstaats und der Demokratie in der Europäischen Union zu überzeugen. «Zu diesem Zweck möchte ich unsere Werte als Europäer stärken, die unsere Einheit, unseren Stolz und unsere Stärke begründen», sagte Macron. Die Rechtsstaatlichkeit sei keine Erfindung von Brüssel, über die alleine Brüssel verfüge, sondern ein gemeinsamer Schatz.

Das beinhaltet die Grundrechtecharta

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Die Grundrechtecharta der EU wurde 2000 unterzeichnet und ist seit Dezember 2009 rechtsverbindlich – das heisst, EU-Bürger können auf dieser Basis ihre Grundrechte einklagen.

Der Text fasst alle bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechte der europäischen Bürger zusammen.

Macron kündigte ausserdem an, sich auf EU-Ebene für eine Frauenquote in Unternehmensvorständen einzusetzen. Frankreich werde im Rahmen seines EU-Ratsvorsitzes starke Schritte unternehmen, um die Einkommens-Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen zu reduzieren und um gegen jede Form der Diskriminierung vorzugehen. Daneben werde man sich für einen europäischen Mindestlohn und mehr Rechte für Angestellte von digitalen Plattformen einsetzen.

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Macron zur Beziehung der EU mit Russland (frz.)
Aus News-Clip vom 19.01.2022.
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SRF 4 News, 19.1.2022, 13 Uhr;

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