- Zehntausende Menschen haben in Frankreich und Italien gegen Gewalt an Frauen und gegen Diskriminierung demonstriert.
- Alleine in Paris waren 50'000 Demonstrierende auf der Strasse – Die Proteste fanden auch in rund 30 weiteren französischen Städten sowie in Rom statt.
- Unter dem Motto #Noustoutes (frz. für «Wir alle») machten die Frauenrechtlerinnen in Frankreich auf die hohe Zahl Tötungen von Frauen wegen ihres Geschlechts aufmerksam.
Nach Recherchen der Nachrichtenagentur AFP hat es in diesem Jahr mindestens 116 sogenannte Femizide in Frankreich gegeben, im gesamten vergangenen Jahr waren es 121. Die französische Regierung will nächste Woche Ergebnisse eines Runden Tisches gegen häusliche Gewalt vorstellen. Experten des Europarates hatten Frankreich diese Woche einen Mangel an Schutzunterkünften und zu laxe Gesetze vorgeworfen.
Proteste auch in Rom
Auch Italien machte am Samstag gegen Gewalt an Frauen mobil: Eine Grossdemonstration mit tausenden Teilnehmern fand in Rom im Rahmen des jährlichen Aktionstages zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen statt. Tausende Menschen versammelten sich auf der zentralen Piazza della Repubblica und schwenkten Plakate mit Slogans für die Sicherheit der Frauen.
Seit Jahresbeginn wurden nach jüngsten Angaben in Italien 94 Frauen ermordet, die meisten davon von Ehemännern oder Lebensgefährten. Erst am Freitag wurde eine 30-jährige Frau in Palermo von ihrem Freund getötet. Während Männer meist mit Schusswaffen getötet werden, sind es bei Frauenmorden Messer. An jedem dritten Tag wird eine Frau in Italien ermordet.
Gewalt gegen Frauen seit 1981 auf der Agenda
Seit 1981 organisieren internationale Menschenrechtsorganisationen jedes Jahr zum 25. November Veranstaltungen, bei denen die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert wird und die die allgemeine Stärkung von Frauenrechten zum Ziel haben.
Dabei kommen vor allem Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, vorgeburtliche Geschlechtsselektion, weibliche Armut und Frauenmorde zur Sprache.