Darum schauen heute alle auf Iowa: Im Bundesstaat Iowa beginnen die Demokraten mit ihren Vorwahlen in den Bundesstaaten, bei denen sie ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl am 3. November küren. Zwar stellt Iowa im Mittleren Westen nur 41 Delegierte für die nationale Versammlung der Demokraten, aber das dortige Resultat gilt als richtungsweisend für das ganze Land. Die Zahl der Bewerber schrumpft nach dieser Vorwahl gemeinhin auf drei oder vier. Der Gewinner in Iowa war bei den vergangenen fünf Vorwahlen am Ende auch der Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaftswahl.
So wird der demokratische Kandidat ermittelt: In den nächsten fünf Monaten werden in allen Bundesstaaten Vorwahlen abgehalten, um den demokratischen Kandidaten zu ermitteln. Wer auf dem Parteitag im Sommer als Präsidentschaftskandidat nominiert werden will, muss über alle Bundesstaaten eine Mehrheit der Delegiertenstimmen sammeln. Je nach Einwohnerzahl fallen die Resultate der einzelnen Bundesstaaten stärker ins Gewicht. Kalifornien etwa stellt 415 Delegierte, North Dakota 14. Bei den Demokraten muss der Kandidat oder die Kandidatin mindestens 1990 Delegierte der nationalen Versammlung hinter sich bringen.
So werden die Delegierten gestellt I: In sieben Bundesstaaten und Aussengebieten – darunter Iowa – kommt bei den Demokraten das Caucus-Verfahren zum Einsatz: Registrierte Wähler einer Partei treffen sich auf mehreren Versammlungen, wo Vertreter der Kandidaten um ihre Stimmen werben. Dann formieren sich die Parteimitglieder in Gruppen – je nachdem, für welchen Kandidaten sie sind. Aus den entsprechenden Vorwahlergebnissen leitet sich schliesslich die Zahl der Delegierten ab, die auf dem nationalen Parteitag im Sommer für einen spezifischen Kandidaten abstimmen.
So werden die Delegierten gestellt II: In den meisten Bundesstaaten wird mittels Primary-Methode gewählt. Diese realisiert sich in geheimen Abstimmungen, die geschlossen oder offen ablaufen. In geschlossenen Primaries dürfen registrierte Wähler nur für einen Bewerber ihrer Partei stimmen. In offenen Primaries dürfen eben diese Anwärter beider Parteien wählen. Den registrierten Wählern steht aber je nur eine Stimme zu.
Diese Bedeutung hat der «Super Tuesday»: 16 Bundesstaaten wählen ihre Delegierten am «Super Tuesday», dem 3. März. Und weil mit Kalifornien erstmals der US-Bundesstaat mit der grössten Bevölkerung mit dabei ist, fällt dann womöglich ein Vorentscheid.
Das wäre die Bedeutung der Super-Delegierten: Stünde nach einem Wahlgang auf dem Nationalen Parteitag im Sommer durch die Voten der Delegierten kein eindeutiger Sieger fest, kämen noch sogenannte Super-Delegierte zum Einsatz. Sie sind nicht an die Ergebnisse der nun angebrochenen Vorwahlen in den einzelnen Bundesstaaten gebunden.
Das sind die Favoriten der Demokraten: Joe Biden, Vize-Präsident unter Barack Obama, führte monatelang klar das Bewerber-Feld an. Hinter ihm folgen Bernie Sanders, Senator von Vermont, und Elizabeth Warren, Senatorin des Bundesstaates Massachusetts. Chancen ausrechnen können sich auch Pete Buttigieg, einstiger Bürgermeister von South Bend im Bundesstaat Indiana, und der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg.
Die US-Präsidentschaftskandidaten der Demokraten
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Kandidierend: Joe Biden
Joe Biden gehört zu den bekanntesten Kandidaten seiner Partei: Von 2009 bis 2017 war er unter dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama Vizepräsident des Landes. Der 77-Jährige gilt als Kandidat der Mitte und ist gerade für gemässigte Wähler der Republikaner eine mögliche wählbare Alternative.
Reuters
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Legende:
Kandidierend: Bernie Sanders
Der Zweitplatzierte bei den Vorwahlen der Demokraten von 2016 kann auf einen grossen Bekanntheitsgrad zählen. Der 78-jährige Senator aus Vermont bezeichnet seine Politik als «Democratic Socialism». Er befürwortet eine Mischform aus Marktwirtschaft und sozialen Leistungen durch den Staat.
Keystone
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Kandidierend: Tulsi Gabbard
Die 38-jährige Kongressabgeordnete ist auf dem Überseeterritorium Amerikanisch-Samoa zur Welt gekommen. Sie wuchs in Hawaii auf und verfolgte zunächst eine militärische Karriere. Sie nahm am Irakkrieg teil und bekleidet den Grad einer Majorin. Gabbard ist praktizierende Hindu und zählt eher zum linken Flügel der Demokraten.
Keystone
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Aufgegeben: Michael Bloomberg
Lange wurde gerätselt, ob New Yorks Ex-Bürgermeister für die Demokraten antreten möchte. Anfang November ist er nun ins Rennen gestiegen. Milliardär Bloomberg will seine Kampagne selbst finanzieren. Der 77-Jährige gilt wie Biden als Kandidat des Establishments. Er sieht in Präsident Trump eine existenzielle Gefahr für die USA.
Reuters
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Aufgegeben: Elizabeth Warren
Die 70-jährige Juristin aus Oklahoma vertritt Massachusetts als Senatorin in Washington. Sie befürwortet eine linke Wirtschaftspolitik und fordert eine Millionärssteuer. Eine Kontroverse entbrannte über ihre Herkunft: Warren berief sich oft auf indianische Wurzeln. Ein DNA-Test wies nach, dass diese einen nur geringen Anteil ausmachen.
Keystone
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Legende:
Aufgegeben: Pete Buttigieg
Der 38-jährige Pete Buttigieg stieg vom völlig unbekannten schwulen Bürgermeister in Indiana zu einem aussichtsreichen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur auf. Buttigieg kommt nicht aus dem Washingtoner Kuchen, sein Vater stammt aus Malta. Am 1. März zog Buttigieg seine Bewerbung zurück.
Keystone
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Legende:
Aufgegeben: Amy Klobuchar
Die Senatorin aus Minnesota hat einen Vater slowenischer und eine Mutter schweizerischer Herkunft. Die 59-Jährige hat einen Bachelor in Politikwissenschaften. Am 2. März gab Klobuchar die Präsidentschaftsbewerbung auf und stellt sich fortan hinter Joe Biden.
Keystone
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Legende:
Aufgegeben: Tom Steyer
Milliardär und Ex-Hedge-Fonds-Manager Tom Steyer ist langjähriger Unterstützer der Demokraten. Der 62-Jährige setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein. Er hatte in seiner Präsidentschaftskampagne die Amtsenthebung von Präsident Donald Trump gefordert. Am 29. Februar zog Steyer seine Bewerbung um die Kandidatur zurück.
Reuters
Das machen die Republikaner: Auch die Republikaner wählen in Vorwahlen Delegierte, die dann auf ihrem Parteitag einem Präsidentschaftsanwärter ihre Stimme geben. Allerdings gibt es bei der «Grand Old Party» bislang keine ernsthafte Konkurrenz für Donald Trump.
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Es ist sicher keine Show wenn man zurecht einen Gegenkandidaten oder eine Gegenkandidatin zu Herr Trump aufstellen will, sondern nur Notwendigkeit. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung stand und stett nicht hinter Herrn Trump, das sah man schon damals bei den Wahlen des Präsidenten. Denn die Mehrheit der Bevölkerung hatte damals nicht Herr Trump sondern Hillary Clinton gewählt. Herr Tramp gewann nur weil seine Anzahl Wahlmänner höher war.
@Lex18 (und andere): Mit ein Grund für die Wahl von Trump waren die Sanders-Anhänger, welche à tout Prix nicht Frau Clinton wählten "Börni or Böst"(sondern entweder wegblieben oder, noch schlimmer, Trump unterstützten).
Man kann auch sagen, dass Trump das System besser spielte (wobei verschiedene GOP-Tricksereien (nicht Anrechnen von Stimmen, nicht-Anerkennung des Wahlrechts von Minderheiten, etc.) auch mitgeholfen haben).
Bernie Sanders ist für mich der einzige vertrauensvolle Kandidat mit Sinn und Verstand, der seit Jahrzehnten glaubhaft für seine Überzeugungen kämpft.
Die grösste Wirtschaft der Welt ist auch die asozialste. Bernies Pläne für allgemeine Krankenversicherung und Mindestlohn sind nichts als legitim.
Berni Sanders wird es nicht sein dürfen und dafür wird der DNC schon noch sorgen. Glauben Sie mir, weder Warren noch Sanders dürfen da ran vorher meldet sich Hillary Clinton zurück um genau das zu verhindern.
Ich glaube kaum dass sich Hillary Clinton so spät noch in den Wahlkampf als Kandidatin einmischen könnte, zumal hätte Sie wohl eher schlechte Chancen. Das ist her Fakenews von Gegnern.
Die Demokraten sind mehr als in einem Dilemma. Sie sind tief gespalten. Da ist der unabhängige Bernie Sanders - ein verkappter Marxist alias Sozialist, der keine Ahnung hat, was seine Politik den fleissigen Steuerzahler schlussendlich kosten wird und nie ein Demokrat war - und Alexandria Ocasio-Cortez (D), die Sanders Kampagne unterstützt. Michael Bloomberg, der seine Kampagne selbst bezahlt, das andere Ende der Kluft darstellt. Und Joe Biden als Favorit, dem das Makel der Korruption anhaftet...
Dass die Demokraten tief gespalten sind ist eher republikanisch gelegte Fakenews. Es ist nur natürlich dass es in einer Partei verschiedene Strömungen gibt. Nur weil man linke Ansichten hat ist man noch lange nicht Marxist. Marx kam übrigens aus reichem Hause, also alles andere als ein glaubhafter Linker.
@Lex18: Allerdings ist zu beachten, dass in den USA alles, was in der Schweiz links der SVP angesiedelt würde, als "Sozialist" (oder noch schlimmer) tituliert wird.
BTW, ich bin mir nicht sicher, ob Sanders auch mit den "Student Loans" aufhören will…
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