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Das nächste Kapitel im Krimi in Sri Lanka
Aus Info 3 vom 30.12.2019.
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Gerichtsentscheid in Sri Lanka Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft auf Kaution freigelassen

  • Einer srilankischen Angestellten der Schweizer Botschaft wurde in Colombo die Freilassung auf Kaution gewährt.
  • Die Botschaftsmitarbeiterin hatte angegeben, entführt und von Unbekannten bedroht worden zu sein, um geschäftsrelevante Informationen herauszugeben.
  • Die Frau war daraufhin Mitte Dezember verhaftet worden, weil sie «falsche Beweise fabriziert» haben soll.

Die srilankischen Behörden bestehen darauf, dass sie den Anschuldigungen der Frau nachgegangen seien, aber keine Beweise gefunden hätten, um gegen jemanden Anklage zu erheben. Stattdessen ermitteln sie nun gegen die Botschaftsangestellte, weil sie mit ihrer Anklage angeblich Beweise gefälscht und die Regierung verunglimpft haben soll.

EDA ist erleichtert über Gerichtsentscheid

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigt auf Anfrage von SRF die Freilassung auf Kaution und nimmt die Entscheidung des Gerichts mit Erleichterung zur Kenntnis.

Garnier Banister Francis wird von Gefängnismitarbeitern eskortiert
Legende: Die Botschaftsmitarbeiterin (Mitte) wird von Gefängnispersonal zum Gericht eskortiert. Keystone

Zuvor hatte das EDA die angebliche Entführung der Angestellten als «sehr schwerwiegenden und inakzeptablen Angriff» bezeichnet und den srilankischen Botschafter aufgefordert, eine Untersuchung zu verlangen. Es kritisierte auch das Fehlen eines ordentlichen Verfahrens in diesem Fall. Sri Lanka lehnte ein Ersuchen der Botschaft ab, die Frau und ihre Familie in die Schweiz zu fliegen.

Ermittlungen um Entführungen

Der srilankische Präsident Gotabaya Rajapaksa sagte nach den Anschuldigungen, dass er das Opfer der angeblichen Entführung geworden sei. Denn ausländische Medien würden darüber berichten, bevor die Tatsachen festgestellt sind. Kritiker würden zudem seine Regierung beschuldigen, Entführungen durchzuführen.

Gotabaya Rajapaksa wurde am 16. November ins Amt gewählt. Kurz darauf floh der srilankesische Polizeiermittler Nishantha Silva in die Schweiz und löste eine diplomatische Krise aus. Silva hatte in der Zeit, in der Rajapaksa unter dem Vorsitz seines Bruders Mahinda Rajapaksa Verteidigungschef war, gegen angebliche Entführungen, Folterungen, Morde und das Verschwinden von Journalisten und Aktivisten ermittelt.

Gotabaya Rajapaksa wurde beschuldigt, so genannte «White Van»-Kommandos zu beaufsichtigen, die Regierungskritiker entführten. Einige wurden nach der Folter zurückgebracht, während andere nie wieder gesehen wurden. Rajapaksa hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen.

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