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«Massvoll mit Genussmitteln umgehen»
Aus Echo der Zeit vom 24.08.2018. Bild: Imago
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Gesundheitsrisiko Alkohol Das «Gläschen in Ehren» schadet doch

  • Alkohol zu trinken ist immer mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden – auch bei geringer Menge.
  • Zu diesem Schluss gelangen die Autoren einer Studie über den weltweiten Konsum alkoholischer Getränke und den Zusammenhang mit 23 Krankheiten.

«Frühere Studien haben eine schützende Wirkung von Alkohol unter bestimmten Bedingungen ergeben», sagt Max Griswold von der University of Washington in Seattle. «Aber wir haben festgestellt, dass die kombinierten Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit Alkohol mit jedem Quantum Alkohol steigen.»

2,8 Millionen Todesfälle jährlich

Die Forscher um Griswold und Emmanuela Gakidou, ebenfalls von der University of Washington, hatten 694 Studien über Alkoholkonsum und 592 Studien über Gesundheitsrisiken durch den Genuss von Alkohol ausgewertet. Die im Fachjournal «The Lancet» vorgestellten Daten umfassen die Bevölkerung von 15 bis 95 Jahren in 195 Ländern. Demnach stehen weltweit 2,8 Millionen Todesfälle pro Jahr mit Alkoholkonsum in Verbindung.

Mann trinkt ein Glas Wein.
Legende: «Ein Glas Wein oder Bier ist harmlos», denken sich viele. Laut einer neuen internationalen Studie leider ein Trugschluss. Keystone

Die konkreten Todesursachen unterscheiden sich je nach Alter: In der Altersgruppe 15 bis 49 Jahre sind Tuberkulose, Verkehrsunfälle und Selbstverletzung am häufigsten. In der Gruppe ab 50 Jahren hat Krebs den höchsten Anteil an den alkoholbedingten Todesursachen. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Alle Altersgruppen zusammengenommen lassen sich 2,2 Prozent der Tode von Frauen und 6,8 Prozent der Tode von Männern auf Alkoholkonsum zurückführen.

Auch bei der durchschnittlichen Alkoholmenge pro Tag zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Den höchsten Alkoholkonsum erfassten die Forscher für Männer in Rumänien (durchschnittlich 8,2 Einheiten), Portugal und Luxemburg (jeweils 7,2 Einheiten). Unter den Frauen weisen die Ukraine (4,2 Einheiten), Andorra und Luxemburg (jeweils 3,4 Einheiten) die höchsten Werte auf.

Positive versus negative Effekte

Weil in diversen Studien positive Effekte von mässigem Alkoholkonsum auf Diabetes oder die Erkrankung der Herzkranzgefässe festgestellt wurden, rechneten die Forscher dies gegen die negativen Folgen. «Insbesondere der starke Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und dem Risiko von Krebs, Verletzungen und Infektionskrankheiten gleicht die schützenden Wirkungen für Erkrankungen der Herzkranzgefässe bei Frauen in unserer Studie aus», so die Forscher.

Zehn Gramm Alkohol pro Tag – dies entspricht einem Glas Wein – erhöhen das Risiko, eine alkoholbedingte Krankheit zu bekommen, demnach um 0,5 Prozent. Bei 20 Gramm pro Tag steigt das Risiko bereits um 7 Prozent und mit jeder täglichen Alkoholeinheit mehr wird es höher.

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