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Gewagter Schritt Boris Johnson will praktisch alle Massnahmen aufheben

  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat angekündigt, dass er nächste Woche den Grossteil der Anti-Covid-Beschränkungen, die zur Bekämpfung der Omikron-Variante in England verhängt wurden, aufheben wird.
  • Zudem geht der Premier davon aus, dass die Regeln zur Selbstisolierung bei Infektionen zwar wie geplant noch bis März in Kraft blieben, dann aber ausliefen.
  • Ab Donnerstag werde auch das Tragen von Mundschutz nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben sein.

«Es wird bald die Zeit kommen, in der wir die gesetzliche Verpflichtung zur Isolierung abschaffen können, genauso wie Menschen sich nicht gesetzlich isolieren müssen, wenn sie die Grippe haben», sagte Johnson im Londoner Unterhaus.

«Von morgen an werden wir keine Masken mehr in Klassenräumen verlangen», sagte der konservative Politiker. Auch anderswo sollen Masken nicht mehr Pflicht sein, sondern eine private Entscheidung jedes Einzelnen.

Experten: Höhepunkt überschritten

Arbeiten im Homeoffice werde nicht mehr offiziell empfohlen, kündigte Johnson im Parlament an. Eine weitere Lockerung ist für den Zugang zu Nachtclubs und bestimmten Versammlungen vorgesehen. Die in Teilen der Tory-Partei verhassten Impfnachweise, gegen die etliche Abgeordnete im Dezember rebelliert hatten, sollen nun ab Mitte nächster Woche ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Experten gingen davon aus, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle im Land überschritten sei, so Johnson. Die Bevölkerung habe sich gut verhalten, zudem laufe die Booster-Kampagne.

Die aktuellen Regelungen laufen zum 24. März aus. Wenn möglich, wolle er sie schon früher abschaffen, sagte Johnson. Erst vor wenigen Tagen hatte seine Regierung die Isolation auf fünf volle Tage verkürzt.

Schottland lockert auch

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In Schottland sollen zum Beginn der kommenden Woche beinahe alle Corona-Massnahmen auslaufen. Die Zahl der Neuinfektionen sei in den vergangenen zwei Wochen erheblich zurückgegangen, sagte die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon am Dienstag im Parlament in Edinburgh als Begründung. Trotzdem sei es wichtig, vorsichtig zu bleiben.

Die Infektionszahlen sind in Grossbritannien in den vergangenen zwei Wochen deutlich zurückgegangen. Die Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen Woche pro 100 000 Einwohner angibt, lag zuletzt bei 986 (Stand: 13. Januar). Zeitweise hatte sie um den Jahreswechsel die Marke von 2000 überschritten. Auch die Zahl der Einweisungen ins Krankenhaus geht leicht zurück.

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