- Die Zahlen im Bericht des Büros der UNO-Sonderbeauftragten für Kinder in bewaffneten Konflikten sind schockierend.
- Im Corona-Krisenjahr hat die Zahl der weltweit entführten und vergewaltigten Kinder in Krisengebieten laut UNO-Bericht exponentiell zugenommen.
- «Die Verstösse mit dem grössten Wachstum waren Entführungen mit erstaunlichen 90 Prozent sowie Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt, die um 70 Prozent zunahmen», teilte die Sonderbeauftragte Virginia Gamba mit.
Insgesamt habe das Büro 2020 Gewalt gegen mehr als 19’300 Mädchen und Jungen in Konflikten dokumentiert. In 8400 Fällen seien Kinder getötet oder verstümmelt worden – vor allem in Afghanistan, Syrien, dem Jemen und Somalia.
Nahezu 7000 Minderjährige seien als Soldaten rekrutiert oder anderweitig im Krieg instrumentalisiert worden. Dies betraf demnach besonders Somalia, Syrien und Myanmar sowie die Demokratische Republik Kongo und die namensverwandte Nachbar-Republik Kongo.
Schwarze Liste unvollständig
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte das UNO-Büro unterdessen dafür, dass Israel und Saudi-Arabien für ihr Vorgehen gegenüber Kindern nicht auf die sogenannte Schwarze Liste im Anhang des Berichts gesetzt wurden, obwohl die Verbrechen in dem Report dokumentiert seien.
UNO-Generalsekretär António Guterres' «wiederholtes Versäumnis, seine Liste auf die eigenen Beweise der Vereinten Nationen zu stützen, verrät Kinder und fördert die Straflosigkeit», hiess es in der Stellungnahme von Human Rights Watch.