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Heftige Regenfälle Dammbruch in Norwegen – Hunderte evakuiert

  • In Norwegen ist nach tagelangen schweren Regenfällen ein Damm gebrochen – rund 100 Kilometer nordöstlich von Oslo.
  • Die Menschen im Gebiet flussabwärts des Wasserkraftwerks Braskereidfoss wurden bereits zuvor evakuiert.
  • Der Süden von Norwegen wird weiterhin von grossen Überschwemmungen im Griff gehalten.

Einsatzkräfte in zahlreichen Orten im Süden Norwegens versuchten am Donnerstag weiter, die Lage unter Kontrolle zu bekommen. Weitere Menschen wurden vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht, unter anderem auch mit Helikoptern. Bislang wurden Hunderte unwetterbedingte Schäden gemeldet. 125 Strassen waren am Vormittag gesperrt, darunter zahlreiche Hauptverkehrsadern. Die Polizei bat Autofahrende, die Sperrungen zu respektieren und Fahrten in Überschwemmungs- und Erdrutschgebiete zu meiden.

Der Bahnbetreiber Bane Nor sperrte ausserdem mehrere Bahnstrecken. Erdrutsche und die erhebliche Menge an Wasser hätten zu Schäden an mehreren Strecken geführt, teilte das staatliche Unternehmen mit.

Am Mittwoch richteten die Wassermassen zudem grössere Schäden an einem Wasserkraftwerk rund 120 Kilometer nordöstlich von Oslo. Live-Aufnahmen des Rundfunksenders NRK zeigten, wie sie mehrere Bäume neben dem Kraftwerk mit sich rissen und auch einen Teil des Dammes zum Einsturz brachten.

In der Provinz Innlandet nördlich von Oslo wurden in der Nacht zum Mittwoch 16 Erdrutsche und sechs Überschwemmungen gemeldet, wie die zuständige Polizei mitteilte. Mehr als 600 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden.

«Hans» trifft weite Teile Norwegens

Andernorts in dem skandinavischen Land wurden ebenfalls Notfälle und Evakuierungen gemeldet. Weite Teile der Ortschaft Nesbyen standen unter Wasser. In der Gemeinde Ringerike sollten wegen Hochwasser des Flusses Storelva Menschen aus mehreren Gebieten evakuiert werden – der Einsatzleiter sagte der Zeitung «Dagbladet», es handle sich um etwa 1000 Menschen. Hunderte weitere Menschen wurden laut der Nachrichtenagentur NTB in anderen Gemeinden evakuiert. In Hemsedal wurde eine Hütte von den Wassermassen erfasst – sie rauschte kurz darauf gegen eine Brücke.

Das Unwetter «Hans» war in den vergangenen Tagen zunächst über Schweden und kurz darauf auch über Norwegen hereingebrochen. Es wurde damit gerechnet, dass das Hochwasser vielerorts weiter steigt. «Die Gefahr ist auf keinen Fall vorbei», warnte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Mittwochabend. In Schweden und in kleinerem Ausmass auch in Dänemark hat «Hans» ebenfalls Schäden verursacht.

SRF4 News aktuell, 09.08.23, 19 Uhr ; 

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