- US-Präsident Donald Trump hat den Fall eines US-Rappers, der in Schweden im Gefängnis sitzt, zur Staatsangelegenheit gemacht.
- Vor gut zwei Wochen wurde der Musiker A$AP Rocky – mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers – in Schweden nach einem Konzert festgenommen.
- Seither sitzt er da im Gefängnis. Grund dafür ist eine Schlägerei, in die er verwickelt gewesen sein soll.
In den vergangenen Wochen setzten sich diverse Prominente für die Freilassung von Mayers ein, unter anderem Popstar Justin Bieber, Reality-Star Kim Kardashian und deren Ehemann, der Rapper Kanye West.
Die Angelegenheit wird Chefsache
Letzterer wandte sich an den Präsidenten und bat ihn um Hilfe. Die beiden kannten sich bereits. Vor einem Jahr hatte sich West als grosser Fan von Trump bekannt und diesen im Weissen Haus besucht. Seither hielten sie den Kontakt offenbar aufrecht.
Letzten Freitag schrieb Trump auf Twitter, er habe gerade eben mit West über die Inhaftierung von A$AP Rocky gesprochen. «Ich werde den sehr talentierten Premierminister von Schweden anrufen und sehen, was wir machen können, um A$AP Rocky zu helfen», so Trump weiter.
Das ist nun geschehen, wie der US-Präsident schreibt. «Hatte ein gutes Telefonat mit dem schwedischen Premier Stefan Löfven und er versicherte mir, A$AP Rocky werde fair behandelt.» Trump habe ihm gar angeboten, persönlich für eine Kaution zu bürgen. Die Sprecherin des schwedischen Premiers bestätigte das Gespräch, es habe ungefähr 20 Minuten gedauert.
«In Schweden sind vor dem Gesetz alle gleich»
Löfven hatte bereits vor dem Telefonat mit Trump ausgeschlossen, sich in den Fall einzumischen. «In Schweden sind vor dem Gesetz alle gleich, auch Gäste aus anderen Ländern. Die schwedische Regierung kann nicht und wird auch nicht versuchen, die Staatsanwaltschaft oder die Gerichte zu beeinflussen», wurde er von schwedischen Medien zitiert.
Trumps Einsatz für den Rapper kommt nach neuen Rassismusvorwürfen gegen den Präsidenten. Er war zuletzt heftig kritisiert worden, weil er vier farbigen demokratischen US-Kongressabgeordnetinnen empfohlen hatte, in ihre vermeintlichen Heimatländer zurückzukehren.