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Hurrikan «Melissa» Opferzahl steigt auf 50 – erste Hilfsflüge erreichen Jamaika

Viele Orte sind immer noch abgeschnitten – die Opferzahl in der Region ist auf mindestens 50 angestiegen. Der Überblick.

Der aktuelle Stand: Der zerstörerische Hurrikan «Melissa» ist inzwischen keine Gefahr mehr für die Karibikstaaten, hat dort aber mindestens 50 Menschen das Leben gekostet und Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. Während der Wirbelsturm auf seinem weiteren Weg über den Nordatlantik keine akute Bedrohung mehr darstellt, landeten im schwer betroffenen Inselstaat Jamaika die ersten Hilfsflüge. Dort brauchen die Menschen angesichts der Verwüstung ganzer Landstriche dringend Unterstützung, wie die Behörden mitteilten.

Zerstörung auf Jamaika.
Legende: Zerstörung am Black River in Jamaika. Keystone/MATIAS DELACROIX

Die Zahl der Toten: In der Karibik hinterliess «Melissa» eine tödliche Schneise der Verwüstung. Allein in Haiti starben nach vorläufigen Behördenangaben 30 Menschen, auf Jamaika mindestens 19, aus der Dominikanischen Republik wurde ein Todesopfer gemeldet. Auf Kuba und den Bahamas blieb es nach bisherigen Erkenntnissen bei Sachschäden. Allerdings ist gerade in Jamaika mit steigenden Opferzahlen zu rechnen, auch weil viele Ortschaften nach wie vor von der Aussenwelt abgeschnitten sind.

Die Sachschäden: Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde haben auf dem Inselstaat ein Bild der Zerstörung hinterlassen: Zahllose Häuser sind in sich zusammengekracht, Bäume und Strommasten umgestürzt, mehr als 100 Strassen unpassierbar und Hunderttausende Menschen weiter ohne Strom. Rettungsteams versuchen, blockierte Strassen mit Macheten zu räumen.

Verzweifelte Bewohnerinnen und Bewohner von Black River, Jamaika, stehen zwischen Trümmern
Legende: Verzweifelte Bewohnerinnen und Bewohner von Black River, Jamaika, stehen zwischen Trümmern – der Hurrikan «Melissa» hat die Küstenstadt schwer getroffen. Keystone/Matias Delacroix

Die Hilfe: «Im Moment geht es darum, die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen und Verletzten zu helfen», sagte Bildungs- und Informationsministerin Dana Morris Dixon. Besonders im Westen des Landes sei die Lage «erschütternd». In der verwüsteten Küstenstadt Black River im Südwesten der Insel drängten sich verzweifelte Einwohner auf der Suche nach Vorräten vor einem geschlossenen Supermarkt. Immerhin können auf den zwischenzeitlich gesperrten Flughäfen Jamaikas inzwischen wieder Maschinen landen. Am Donnerstag wurden 13 Hilfsflüge erwartet. Von der US-Regierung entsandte Such- und Rettungsteams sind bereits auf der Insel.

Die Warnung der Regierung: Die Not der Menschen und die Hilfsbereitschaft im Ausland führen allerdings auch zu Trittbrettfahrern. Jamaikas Regierung warnte vor betrügerischen Spendenaufrufen und rief dazu auf, nur das offizielle Spendenportal zu nutzen.

Einer der stärksten Hurrikane im Atlantik

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«Melissa» war am Dienstag als Hurrikan der stärksten Kategorie 5 auf die Südwestküste Jamaikas getroffen. Das US-Hurrikanzentrum sprach von einem der stärksten Hurrikane, die je im Atlantik aufgetreten sind. Auch in Haiti kam es durch anhaltenden Regen zu Überschwemmungen und Erdrutschen, obwohl «Melissa» dort nicht auf Land traf. Da es neben Dutzenden Toten auch weiterhin 20 Vermisste gibt, sind wie in Jamaika steigende Opferzahlen zu befürchten. In Kuba blieb es bei Überschwemmungen und Erdrutschen. Auf den Bahamas, wo «Melissa» ebenfalls auf Land traf, mussten vor dem Sturm 1500 Menschen von sechs Inseln ausgeflogen werden.

SRF 4 News, 31.10.2025, 6 Uhr ; 

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