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Im Schatten von Epstein-Affäre Der Staatsbesuch von US-Präsident Trump ist offiziell eingeläutet

  • König Charles III. begrüsst Donald Trump in Windsor und läutet damit den zweiten Staatsbesuch des Präsidenten im Vereinigten Königreich ein.
  • Am Donnerstag sind politische Gespräche geplant. Trump wird dann mit Premierminister Keir Starmer zusammenkommen.
  • Überschattet wird der Besuch von der Affäre um den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein und grossen Protesten in London

Der Staatsbesuch von Donald Trump wurde offiziell eingeläutet. Der Helikopter Marine One des Präsidenten landete im privaten Walled Garden auf dem Windsor-Anwesen.

Vier Personen gehen auf einer Wiese vor einem Hubschrauber.
Legende: Der Prinz und die Prinzessin von Wales empfangen US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump im Windsor Castle in Windsor. Reuters/Aaron Chown

Prinz William und seine Frau Catherine waren vor Ort, um den Präsidenten und First Lady Melania Trump zu empfangen, bevor sie von König Charles III. und Königin Camilla offiziell begrüsst wurden.

Staatsbesuch in zwei Akten

Heute soll der US-Präsident die ganze Gastfreundschaft der Royal Family geniessen. Das heisst: Mittagessen mit anschliessender Kutschenprozession, Besuch einer Ausstellung der Royal Collection und Kranzniederlegung am Grab der ehemaligen Queen Elizabeth. Am Abend findet das Staatsbankett mit anschliessendem Abendprogramm statt.

Die gesamte pompöse Prozedur findet hinter den verschlossenen Eisentoren des Schlosses statt – auf die Strassen Windsors wagt sich die Staatsbesuchsgesellschaft nicht. Auch die Kutschenprozession ist nur für das Schlossgelände geplant. So werden mögliche Demonstrierende ferngehalten.

Erst Morgen werden die politischen Gespräche zwischen Donald Trump und dem britischen Premier Keir Starmer stattfinden.

Schon im Vorfeld gibt es Proteste

Bilder, die Donald Trump nicht sehen will, sind am Vorabend seines Staatsbesuchs in Grossbritannien überlebensgross auf das Schloss Windsor projiziert worden: In der Dunkelheit strahlten Aktivistinnen und Aktivisten Fotos des US-Präsidenten und des verurteilten Sexualstraftäters Epstein auf einen Turm des Schlosses.

Aktivisten haben vor dem Staatsbesuch im englischen Windsor Trump und Epstein auf das Schloss projiziert.
Legende: Aktivistinnen und Aktivisten projizieren vor dem Staatsbesuch im englischen Windsor Trump und Epstein auf die Schlossmauern. Reuters/Phil Noble

Die Polizei bestätigte vier Festnahmen. Schon vor dem royalen Empfang kam es somit zu einer Sicherheitspanne beim bis ins kleinste Detail durchgeplanten Staatsbesuch. Die «Stop Trump Coalition» hat für heute Proteste in London angekündigt. Die Epstein-Affäre holt Trump auch in Grossbritannien ein.

Epstein-Affäre wirft Schatten auf US-Präsident Trump

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Der US-Multimillionär Jeffrey Epstein, der in höchsten Kreisen verkehrte, hatte einen Missbrauchsring betrieben. Er wurde 2019 verhaftet und angeklagt. Laut offiziellen Angaben beging der damals 66-Jährige im selben Jahr in seiner Gefängniszelle Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil Epstein beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte.

Auch US-Präsident Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Videos und Fotos belegen. Eine Verwicklung des US-Präsidenten in die Verbrechen Epsteins bestreiten Trump und die US-Regierung jedoch vehement.

Während Trumps erstem Staatsbesuch waren Tausende Menschen zu Demonstrationen auf die Strasse gegangen. Kommt auch dieses Mal wieder ein riesiger Ballon, der Trump als Baby in Windeln stilisiert, zum Einsatz? Auf den Bannern der Demo dürfte auch Epstein wieder eine Rolle spielen.

Nach dem Tag der Proteste in London und Ehrungen in Windsor trifft sich Trump am Donnerstag unter anderem mit Premierminister Keir Starmer. Die britische Regierung verkündete vorab einen «Technologie-Wohlstands-Pakt» mit Washington und mit milliardenschweren US-Investitionen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und Nuklearenergie. Auch Grossbritannien hat schon Investitionen angekündigt. Der britische Pharmakonzern GSK will in den kommenden fünf Jahren 30 Milliarden Dollar in den USA investieren.

Für die Sicherheitskräfte sind die Tage in Windsor eine enorme Herausforderung. Tausende Beamte werden im Einsatz sein, das Schloss wird zu diesem Zweck zu einer Festung. Der Nachrichtenagentur PA teilte die Polizei mit, dass die Beamten bereit seien, auf einen möglichen Vorfall mit «sehr hoher Bedrohungsstufe» in Windsor zu reagieren. Die Stadt werde aus der Luft, auf den Strassen und entlang der Themse abgesichert.

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SRF 4 News, 17.09.2025, 5:30 Uhr ; 

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