Laut dem deutschen Branchenverband braucht ein Bauer mindestens 35 Cent pro Liter Milch, um seine Kosten decken zu können. Der Preis für einen Liter Milch ist jedoch teilweise unter 20 Cent gefallen. Nun will Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) den in Not geratenen Milchbauern mit mindestens 100 Millionen Euro unter die Arme greifen.
Ein ‹weiter so› kann es nicht geben.
Diese Mittel würden vom Bund bereitgestellt, sagte Schmidt in Berlin nach einem Treffen mit Vertretern der Milchwirtschaft und des Einzelhandels. Er werde Gespräche mit Finanzminister Wolfgang Schäuble, der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und den Bundesländern führen, um zusätzliche Mittel für die Milchviehhalter über diese 100 Millionen Euro hinaus zu mobilisieren. Die Mittel sollten den Landwirten in Form von Liquiditätshilfen und anderen Entlastungen zugute kommen.
Grundsätzlich seien jedoch strukturelle Änderungen auf dem Milchmarkt nötig, betonte der Minister: «Ein ‹weiter so› kann es nicht geben.» Die über 70'000 Milchbauern in Deutschland drohen als Folge des Preiszerfalls in existenzielle Nöte zu geraten.
Zur Situation in der Schweiz
Milchviehhalter protestieren
Parallel zum «Milchgipfel» protestierte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter mit einer Aktion am Brandenburger Tor. Gummistiefel auf dem Pflaster symbolisierten aufgegebene Höfe.
Der Vorsitzende Romuald Schaber sagte: «Wenn den Bauern Geld zur Verfügung gestellt wird, dann muss es an die Bedingung geknüpft werden, dass sie weniger produzieren.» Um Mengen zu senken, fordert der Verband unter anderem einen Bonus von 30 Cent für das Nichtproduzieren eines Liters Milch.