Es war seine erste Ansprache im Fernsehen seit seinem Amtsantritt vor zwei Monaten: Darin sicherte Ägyptens Interimspräsident Adli Mansur die Einhaltung des Wahlkalenders zu. Im Fall einer «Verbesserung der Situation» stellte er zudem für Mitte September eine Aufhebung des Ausnahmezustands in Aussicht.
Dieser war nach den Unruhen im August verhängt worden. Mansur rechtfertigte die Massnahme mit der Notwendigkeit zur «Verteidigung der Bürger gegen den Terrorismus».
Das Militär hatte den gewählten Präsidenten Mursi am 3. Juli gestürzt und eine Übergangsregierung eingesetzt. Die wochenlangen Demonstrationen seiner islamistischen Muslimbrüder wurden am 14. August mit der brutalen Räumung zweier Protestlager gewaltsam beendet. Hunderte Menschen wurden getötet.
Dabei sei die Polizei «gemäss internationalen Standards» vorgegangen, sagte Mansur. Das Schicksal Mursis sei in den Händen der Justiz. Die sei unabhängig und ihre Urteile sollten akzeptiert werden. Auch das Ausland solle sich nicht einmischen.