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International Bald türkische Bodentruppen im Kampf gegen IS?

Die Türkische Regierung erwägt eine Intervention gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Ankara will demnächst über einen Beitritt in der internationalen Koalition debattieren. Einen Einsatz von Bodentruppen will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nicht mehr ausschliessen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bekräftigt, dass sein Land eine militärische Unterstützung für die von den USA angeführte Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat IS erwäge.

«Wir werden dort sein, wo wir sein müssen», sagte Erdogan am Sonntag beim Weltwirtschaftsforum in Istanbul. Die Türkei könne bei dem Konflikt «nicht ausserhalb» stehen.

Erdogan: Bomben nur «provisorische Lösung»

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Auch einen Einsatz von Bodentruppen schloss Erdogan nicht aus. Zugleich betonte er aber, dass langfristig ein militärisches Vorgehen gegen den IS nicht ausreiche, um die Dschihadisten-Miliz zu besiegen. Bomben könnten nur eine «provisorische Lösung» sein.

Schon Mitte letzter Woche hatte Erdogan am Rande der UNO-Generalversammlung Beratungen der türkischen Regierung über eine allfällige Unterstützung der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz angekündigt.

Parlament soll über Einsätze in Irak und Syrien beraten

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Syriens Aussenminister Walid al-Muallem mahnte den Westen an der UNO-Vollversammlung, sein Land habe seit dreieinhalb Jahren vor den IS-Terroristen gewarnt. Der USA warf er «Doppelmoral» vor. Washington bekämpfe den IS, unterstütze aber andere Gruppen mit Geld, Waffen und Ausbildung. «Das ist das Rezept für Gewalt und Terrorismus», so al-Muallem.

Regierungschef Ahmet Davutoglu sagte, dass die Regierung heute einen Mandatsentwurf für einen Einsatz der Streitkräfte im Irak und in Syrien ins Parlament einbringen werde. Das Parlament werde am Donnerstag über die Vorlage debattieren.

Die US-Luftwaffe fliegt seit Anfang August Angriffe auf Stellungen der IS-Miliz im Irak, seit dieser Woche ausserdem in Syrien. Unterstützt wird sie dabei von Jordanien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Washington kann dabei auch auf eine immer breitere Unterstützung von europäischen Partnern zählen. Nach Frankreich schlossen sich zunächst Grossbritannien, Dänemark, Belgien und die Niederlande an.

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