Es war einer der ganz dunklen Tage in der Amtszeit Barack Obamas: der 11. September 2012. Terroristen griffen das US-Konsulat in der libyschen Hafenstadt Bengasi an. Bei den Anschlägen wurden vier Diplomaten, unter ihnen US-Botschafter Christopher Stevens, getötet.
Seitdem schlägt der Fall hohe Wellen in den USA. Immer wieder tauchen in den Medien Vorwürfe auf, wonach die Obama-Regierung die Sicherheitslage zu lange falsch einschätzte und dies im Nachhinein kaschieren wollte.
Republikanische Vertuschungstheorie
Auch jetzt wieder: Es geht um angebliche Manipulationen eines Papiers des Auslandsgeheimdienstes CIA. Nach einem Bericht von ABC News sollen daraus alle Hinweise auf das mit al-Qaida verwandte Terrornetz Ansar al-Scharia gestrichen worden sein. Dadurch wollten die Behörden den Anschlag herunterspielen, so der Vorwurf. Doch Obama sagt erneut: An dieser Geschichte sei noch immer nichts dran.
Ein Expertenbericht vom Januar gibt Obama Recht. Die Republikaner halten allerdings an ihrer Vertuschungstheorie fest. Sie wollen diese politisch noch mehr ausschlachten.
Clinton ins Visier genommen
Mit der Bengasi-Affäre hatten die Republikaner bereits Erfolg: Sie konnten damit die Ernennung von Susan Rice als Aussenministerin verhindern. Nun soll auch Obama selbst unter den Vorwürfen leiden.
Vor allem aber nehmen die Konservativen die ehemalige Aussenministerin Hillary Clinton ins Visier. Die republikanische Rechnung geht wie folgt: Clinton bewirbt sich um die Nachfolge Obamas 2016. Auf ihrem Weg ins Weisse Hause soll die Bengasi-Affäre ein Stolperstein werden. Die Republikaner werden die alten Vorwürfe daher wohl noch eine Weile warmhalten.