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International Burkhalter will Drohnen in der Ukraine einsetzen

OSZE-Vorsitzender und Bundespräsident Didier Burkhalter setzt zur Überwachung der Lage in der Ukraine auf unbewaffnete Drohnen. Derweil untersuchen Ermittler noch immer die Absturzstelle der MH17. Malaysia und die Niederlande wollen dabei enger zusammenarbeiten.

Bundespräsident und derzeitiger Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Didier Burkhalter, hat im Konflikt um das Grenzgebiet der Ukraine zu Russland ein neues Mittel ins Spiel gebracht: Unbewaffnete Drohnen, die etwa in 4000 Metern Höhe fliegen und bewegliche Objekte aus einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern erkennen können.

Grenzposten erobert

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Karte der Ukraine

Prorussische Rebellen haben nach eigenen Angaben einen Kontrollposten an der Grenze zu Russland erobert. Um den Grenzübergang Marinowka im Süden von Donezk hatte es immer wieder heftige Artilleriegefechte gegeben. Die ukrainische Armee verteidigt dort die Grenze, um ein mögliches Eindringen von Waffen und Kämpfern aus Russland zu verhindern.

Beobachter vor Ort

Der Vorschlag sei sowohl von ukrainischer als auch von russischer Seite positiv aufgenommen worden, hiess es von der OSZE. Erst am Donnerstag hatte der Ständige Rat der OSZE in Wien beschlossen, 16 Beobachter zur Kontrolle zweier russischer Grenzposten zu entsenden.

Im Gegensatz zu dieser eher vertrauensbildenden Massnahme könnte die Grenze mit Hilfe der Drohnen deutlich umfassender kontrolliert werden. Im Rahmen einer Sondermission für die Ukraine befinden sich derzeit bereits etwa 230 OSZE-Beobachter im Land. Einige davon kontrollieren auch die Absturzstelle des malaysischen Passagierflugzeugs nahe Donezk.

Zusammenarbeit bei Absturz-Untersuchung

Mehr als eine Woche nach dem Absturz von Flug MH17 befinden sich am Unglücksort noch immer sterbliche Überreste der Opfer. Dies hätten australische Einsatzkräfte am Freitag vor Ort beobachtet, sagte Australiens Premierminister Tony Abbott in Sydney. Der internationale Einsatz zur Sicherung des Absturzortes müsse daher so schnell wie möglich beginnen.

Dies betonte auch der malaysische Ministerpräsident Najib Razak. Er werde in der kommenden Woche in den Niederlanden mit seinem Kollegen Mark Rutte zusammentreffen, teilte Razak mit. Auch Australien beteiligt sich an den geplanten Bergungsarbeiten unter Leitung der Niederlande und entsendet 190 Polizisten und ein kleines Aufgebot von Soldaten.

Alle Leichenteile ausgeflogen

Im Beisein von Angehörigen sind die vorläufig letzten Maschinen mit Opfern des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine im niederländischen Eindhoven gelandet. Zwei Militärmaschinen aus Australien und den Niederlanden mit insgesamt 38 Särgen kamen auf dem Flughafen an. Es war der vierte Transport in Folge aus dem ukrainischen Charkow. An der kurzen Zeremonie am Flughafen nahmen unter anderem der niederländische Aussenminister Frans Timmermans und Vertreter anderer Herkunftsstaaten der Opfer teil.

Insgesamt sind nun 227 Särge mit menschlichen Überresten des abgestürzten Fluges MH17 in den Niederlanden. Um wie viele Opfer es dabei geht, ist nicht ganz klar. Erst beim Öffnen der Leichensäcke können das die forensischen Experten feststellen. Die niederländische Regierung rechnet damit, dass sich an der Absturzstelle noch weitere Opfer befinden.

Am Flughafen von Eindhoven blies ein Trompeter erneut wie bei den vorigen Transporten den letzten Gruss. Nach einer Schweigeminute trugen Soldaten die Särge aus den Militärmaschinen. Alle 298 Opfer des Absturzes sollen in Hilversum bei Amsterdam identifiziert werden. Die meisten Opfer waren Niederländer.

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