Nach dem historischen Treffen mit dem russischen Patriarchen Kirill auf Kuba ist Papst Franziskus in Mexiko eingetroffen. Der Pontifex wurde am Freitagabend am Flughafen in Mexiko-Stadt von Präsident Enrique Peña Nieto zu seinem ersten Besuch im Land empfangen. Bei der mehrtägigen Reise stehen die Migration sowie die Drogengewalt im Mittelpunkt.
Mit seinem Besuch will Papst Franziskus vor allem ein Zeichen des Friedens setzen. Laut der Journalistin Sandra Weiss tut er dies durch die Orte, die er besucht und durch die Menschen, die er trifft. Er gehe an soziale Brennpunkte wie Gefängnisse oder Krankenhäuser, besuche marginalisierte Indios und die Ciudad Juarez, die besonders vom Drogenkrieg betroffen sei.
Kontakt zum Volk steht im Zentrum
Im Zentrum des Besuches stehe der Kontakt mit dem Volk, sagt die Journalistin. Das offizielle Programm, während dem er Politiker und Kirchenführer treffe, sei auf Samstag beschränkt worden. Wohl darum seien die Mexikaner sehr begeistert und würden den Papst feiern.
«Ich denke diese grosse Freude hat damit zu tun, dass die Mexikaner im Papst eine moralische Autorität sehen. Und zwar in einem Moment, in dem Mexiko viele Probleme wie Gewalt, Korruption und den Drogenkrieg hat und von einer ziemlich diskreditierten politischen Elite regiert wird.»
Auf dem Weg nach Mexiko hatte Franziskus einen Zwischenstopp auf Kuba eingelegt und in dem Karibikstaat ein Stück Kirchengeschichte geschrieben: Erstmals seit der Kirchenspaltung vor fast 1000 Jahren waren dort mit Franziskus und Kirill die Oberhäupter der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche zusammengekommen. Beide unterzeichneten nach einer etwa zweistündigen Unterredung eine gemeinsame Erklärung in Havanna. Darin riefen sie zum Schutz der Christen in den Krisenherden dieser Welt.