Die 21 Ägypterinnen hatten für den entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi und seine Muslimbrüder demonstriert und kassierten dafür elf Jahre Gefängnis. Nach heftigen Protesten im Land selbst und scharfer Kritik aus aller Welt hat ein Berufungsgericht die Strafen nun abgeschwächt. Es liess die Frauen auf Bewährung frei - sieben minderjährige Demonstrantinnen erhielten eine dreimonatige, die älteren Frauen eine einjährige Bewährungsstrafe.
Im Juli hatte das ägyptische Militär Präsident Mohammed Mursi abgesetzt. Vorangegangen waren monatelange Proteste gegen das islamistische Regime. Die Demonstranten warfen ihm vor, es wolle ihr Land schleichend islamisieren.
Die Muslimbrüder weigern sich jedoch, die ägyptische Übergangsregierung zu anerkennen. Seit Juli demonstrieren sie für seine Wiedereinsetzung Mursis. Bei den Demonstrationen wurden bereits mehr als 1000 Islamisten getötet. Über 2000 Muslimbrüder kamen ins Gefängnis, unter ihnen fast die ganze Führung der Partei, die ein Gericht inzwischen verboten hat. Mursi selbst muss sich vor Gericht verantworten - wegen Anstachelung zu Mord.