Die Isländer haben ihre Mitte-Links-Regierung der Sozialdemokratin Jóhanna Sigurdardóttir abgewählt. Mit dem Schwenk zu Mitte-Rechts ist auch das Aus für den bisher angestrebten EU-Beitritt besiegelt.
Benediktssons Partei überholte im Schlussspurt noch die Liberalen und kam auf 26,7 Prozent gegenüber zuletzt 23,7 Prozent. Zusammen mit der Fortschrittspartei verzeichnete das bürgerliche Lager 51,1 Prozent und erreichte damit die absolute Mehrheit. Die Sozialdemokraten rutschten von 29,8 auf 12,9 Prozent und die Links-Grünen von 21,7 auf 10,9 Prozent ab.
Als ausschlaggebend für das Mitte-Links-Desaster gilt die Unzufriedenheit vieler Bürger mit der Verteilung der Lasten aus dem Bankenkollaps. Die Wahlbeteiligung unter den 238'000 Stimmberechtigten betrug 83,3 Prozent.
Benediktssons Wahlversprechen
Der 43jährige Benediktsson will die von der bisherigen Regierung eingeleiteten Beitrittsverhandlungen mit der EU abbrechen. Er nennt als wichtigsten Grund bessere wirtschaftliche Chancen ohne eine Mitgliedschaft.
Seine Partei will zudem die Steuern senken und den Lebensstandard erhöhen. Auch kündigte er harte Verhandlungen mit den ausländischen Gläubigern der zusammengebrochenen Banken an. Diese müssten sich auf erhebliche Abschreibungen einstellen.