Seit Ende letzten Jahres verhandelt Kolumbiens Regierung mit der Guerilla-Gruppe Farc über einen Frieden. Staatschef Juan Manuel Santos hat nun angekündigt, solche Gespräche auch mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) zu führen. Sie ist nach der Farc die zweitgrösste kolumbianische Rebellengruppe.
Auslöser der Gesprächsbereitschaft Santos' war die Freilassung einer kanadischen Geisel durch die ELN. Der 47 Jahre alte Mann war im Januar verschleppt worden.
Freilassung ein «humanitärer Akt»
Die ELN, zu der rund 2500 Kämpfer gehören, bezeichnete die Freilassung auf ihrer Website als «humanitären Akt» und «Beitrag zum Frieden in Kolumbien». In der vergangenen Woche hatte Santos erklärt, eine Freilassung des Kanadiers wäre ein Schritt in die richtige Richtung, um Gespräche zwischen der Regierung in Bogotá und der ELN zu ermöglichen.
Am Mittwoch billigte das kolumbianische Verfassungsgericht eine Gesetzesreform, die Rebellen die Teilnahme am politischen Leben ermöglichen soll – sobald die Friedensgespräche abgeschlossen sind.