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Bild einer Karte von Albanien und Mazedonien.
Legende: Bei dem zweitägigen Einsatz der Sicherheitskräfte in Kumanovo kamen 22 Menschen ums Leben. SRF

International Mazedonien: Wer steckt hinter den tödlichen Unruhen?

Nach den tödlichen Feuergefechten im Norden Mazedoniens spricht die Regierung von «Terroristen», welche die Region destabilisieren wollten. Die Opposition aber beschuldigt die Regierung, selber hinter den Angriffen zu stehen. Einschätzungen von Südosteuropa-Korrespondent Walter Müller.

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SRF News: Was weiss man über die Angreifer?

Walter Müller: In erster Linie werden Albaner aus dem Kosovo verdächtigt. Die 40-köpfige Gruppe bestehe aus gut trainierten Kämpfern, sagte Mazedoniens Ministerpräsident Nikola Gruevski. Sie hätten teils als Söldner an Kämpfen im Mittleren Osten teilgenommen. Gruevski spricht von Terroristen und geht davon aus, dass sie Mazedonien destabilisieren wollen.

Ein Regierungssprecher führte aus, die Gruppe sei von Kommandanten der ehemaligen Rebellen-Armee UCK im Kosovo geführt worden. Über den eigentlichen Tathergang erfährt man von offizieller Seite allerdings wenig.

Die Opposition beschuldigt das autoritäre Regime, selber hinter den Unruhen zu stehen.

Walter Müller

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Walter Müller war von 1995 bis 2001 Produzent beim «Echo der Zeit». Danach bis zu seiner Pensionierung 2015 Südosteuropa-Korrespondent auf dem Balkan. Seither berichtet Müller für Radio SRF als freier Mitarbeiter aus der serbischen Hauptstadt Belgrad.

Wie reagiert die mazedonische Politik auf die Vorfälle?

Die Regierung verhängte eine zweitägige Staatstrauer und lobte die acht toten Polizisten als Helden. Sehr kritisch reagierte die mazedonische Opposition. Sie vermutet, dass das autoritäre Regime selber hinter der Aktion stehe, um von der schweren, seit Monaten andauernden politischen Krise in Mazedonien abzulenken. Die Sozialdemokraten veröffentlichen seit Monaten unzählige Mitschnitte und Protokolle von abgehörten Telefongesprächen. Die Opposition beschuldigt das Regime, das Volk abzuhören.

Deswegen demonstrieren in der Hauptstadt Skopje seit Tagen Tausende gegen die Regierung. Sie verlangen deren Rücktritt und Neuwahlen.

Welche Folgen haben diese Ereignisse für die politisch nicht sehr stabile Region?

Serbische Medien malen den Teufel an die Wand.

Gerade Serbien reagiert äusserst nervös und befürchtet eine Destabilisierung der ganzen Region. Serbiens Regierung schickte umgehend zusätzliche Spezialpolizisten an die Grenze zu Mazedonien. Serbische Medien malen wieder den Teufel an die Wand: Sie reden von Krieg und beschreiben den Angriff als weiteren Versuch der Albaner, ein Grossalbanien zu errichten.

Kosovos Ministerpräsident Isa Mustafa hat den Angriff verurteilt. Er sagte, Gewalt sei nicht im Interesse Mazedoniens und des Kosovos.

Das Gespräch führte Daniel Eisner.

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