Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy steht wieder an der Spitze seiner konservativen Partei UMP. Die Parteimitglieder wählten den 59-Jährigen mit 64,5 Prozent der abgegebenen Stimmen zu ihrem Vorsitzenden, wie die UMP mitteilte.
Sein Hauptrivale, der frühere Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire, kam auf 29,1 Prozent und der Abgeordnete Hervé Mariton auf 6,3 Prozent der Stimmen.
Kurz nach seinem Wahlsieg dankte der wiedergewählte Parteichef auf Twitter seinen Wählern.
Der UMP-Generalsekretär und ehemalige Bildungsminister Luc Chatel bezeichnete den Wahlsieg als eine neue Ära für die Partei. Noch vor 150 Tagen sei das Bestehen der UMP in Frage gestellt worden, sagte er. Die konservative Partei wurde in den vergangenen Monaten von Finanzskandalen und Intrigen heimgesucht.
Präsidentenamt im Visier
«Auf Sarkozy wartet nun viel Arbeit. Denn seine Partei ist nach einem fast drei Jahre andauernden Grabenkampf heillos zerstritten», sagt Michael Gerber, SRF-Korrespondent in Paris. Sarkozy müsse nun zeigen, was er kann.
«Böse Zungen behaupten allerdings, dass Nicolas Sarkozy seine Partei nur als Sprungbrett benützt, um 2017 erneut für die Präsidentschaft des Landes kandidieren zu können», so Gerber.
2004 hatte Sarkozy bei den Wahlen um den UMP-Vorsitz noch 85 Prozent der Stimmen bekommen. Er hatte den Parteivorsitz bis 2007 inne. Ab 2007 bis 2012 war er Staatspräsident von Frankreich.