Hinweise auf einen gewaltbereiten Libanesen, der sich Maschinenpistolen beschafft haben soll, haben die Warnung vor einer Terrorgefahr in Bremen ausgelöst. Das teilten die Staatsanwaltschaft und Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Sonntag in Bremen mit. Bei Durchsuchungen am Samstagabend seien aber keine Waffen gefunden worden.
Auslöser für die Aktion seien Hinweise einer Bundesbehörde vom Freitagabend gewesen. «Diese Hinweise waren so konkret, dass wir einen Anschlag in Bremen nicht mehr ausschliessen konnten», sagte Mäurer zum Stand der Ermittlungen, die seit Jahresanfang laufen.
Die Ermittler waren davon ausgegangen, dass sich der verdächtige 39-Jährige Maschinen- und Automatikpistolen zum Weiterverkauf beschafft hatte. Durchsucht wurden ein Islamisches Kulturzentrum sowie Wohnung und Arbeitsplatz des Mannes. Der Libanese sowie ein weiterer Mann waren vorübergehend festgenommen worden.
«Wir sind froh, dass wir keine Waffen gefunden haben», sagte Mäurer. «Insgesamt können wir die Situation zurückstufen.» Die Polizei hatte am Samstagmorgen vor Aktivitäten potenzieller islamistischer Gefährder gewarnt und war zunächst mit einem massiven Aufgebot in der Hansestadt im Einsatz. Die Polizeipräsenz wurde am Sonntag verringert.
Polizeigewerkschaft sieht Deutschland im Visier von Islamisten
Nicht nur in Bremen sei die Lage ernst, warnt derweil die deutsche Polizeigewerkschaft GdP. Präsident Oliver Malchow fordert in einer Mitteilung, die Lage nicht zu verkennen: «Die Politiker sollen aufhören, von einer abstrakten Terrorgefahr in Deutschland zu reden. Deutschland ist zweifelsohne im Visier der Terroristen. Die Terrorwarnungen werden immer häufiger und konkreter.»