Die USA haben mit Entsetzen und verstärkten Sicherheitsvorkehrungen auf die tödliche Attacke auf zwei Militäreinrichtungen im Bundesstaat Tennessee reagiert.
Täter war den Behörden zuvor nicht aufgefallen
Obwohl das Motiv des Täters zunächst nicht bekannt war, nahm die US-Bundespolizei FBI Terrorermittlungen auf. Konkret werde in Richtung Inlandsterror ermittelt, so ein FBI-Sprecher. Hinweise auf Verbindungen zu internationalen Terrorgruppe gebe es derzeit keine. Auch war der Mann den Behörden zuvor nicht als möglicher Terrorist aufgefallen.
Bei dem Überfall auf die Einrichtungen in der Stadt Chattanooga hatte der Angreifer am Donnerstag vier Marine-Angehörige erschossen. Mindestens drei weitere Menschen – darunter ein Polizist und ein Soldat – wurden nach Polizeiangaben verletzt. Auch der Täter kam um. Der Bundespolizei FBI zufolge handelte es sich bei dem Schützen um einen 24-Jährigen mit arabisch klingendem Namen.
Wir nehmen alle bewaffneten Attacken sehr ernst
US-Präsident Barack Obama sagte: «Wir nehmen alle bewaffneten Attacken sehr ernst.» Sein Mitgefühl gelte den Familien der Opfer. Der Bürgermeister der Stadt, Andy Berke, sprach bei einer Pressekonferenz mit dem Gouverneur von Tennessee, Bill Haslam, von einem «tragischen Tag». Auf Twitter hatte er zuvor von einem «schrecklichen Vorfall in unserer Gemeinde». gesprochen. Menschen legten in der Nähe der Tatorte Blumen nieder.
Aus kuwaitisch-jordanischer Familie
Medienberichten zufolge stammt der Mann aus einer kuwaitisch-jordanischen Einwanderer-Familie, lebte aber seit langem in den USA und war US-Bürger. Er war demnach gut ausgebildet, hatte einen Ingenieursabschluss und wohnte in der Region von Chattanooga. Dort habe es Durchsuchungen gegeben.
Gegen den Vater des mutmasslichen Schützen soll nach einem Bericht der «New York Times» vor einigen Jahren ermittelt worden sein, weil dieser Geld an eine Organisation mit möglichen Verbindungen zu Terrorgruppen gespendet haben soll. Der Verdacht habe sich jedoch nicht erhärtet, die Ermittlungen seien eingestellt worden.
In den USA hatte es schon mehrfach Angriffe auf Militäreinrichtungen gegeben. Im April vergangenen Jahres etwa erschoss ein Soldat, der wenige Jahre zuvor im Irak gedient hatte, im Militärstützpunkt Fort Hood (Texas) drei Kameraden und tötete sich dann selbst.