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«Kampf der Schiene» Streik kostet französische Bahn Millionen

  • Zu Beginn der zweiten Streikwoche hat die französische Bahngesellschaft SNCF die bisherigen Kosten auf rund hundert Millionen Euro beziffert.
  • Das Personal will bis Ende Juni weiter streiken – an jeweils zwei von fünf Tagen pro Woche.
  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will sich am Donnerstag erstmals zu der Streikwelle äussern.

Der landesweite Streik gegen die Reformen bei der französischen Staatsbahn SNCF kommt das Unternehmen teuer zu stehen. Der Verlust summiere sich seit Beginn der Proteste am 3. April auf etwa 100 Millionen Euro, sagte SNCF-Chef Guillaume Pepy. Mit diesem Geld hätte die Bahn zwei neue Triebwagen pro Tag anschaffen können, so der Bahnchef.

Die Streiks wurden zu Wochenbeginn fortgesetzt: In der Region Paris fuhr nur jeder dritte Zug, während von den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen

sogar nur jeder fünfte starten konnte. «Es gibt ein Streikrecht», sagte Pepy dem Fernsehsender BFM TV. «Aber es gibt auch ein Recht auf Transport.»

Nach Angaben der französischen Bahn SNCF haben erneut drei Viertel der Lokführer die Arbeit niedergelegt. Bei den restlichen Mitarbeitern sei die Beteiligung aber etwas schwächer gewesen als an den ersten Streiktagen vergangene Woche.

Betroffene Züge in der Schweiz

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Der Online-Fahrplan der SBB ist nicht angepasst. Auf der Seite Bahnverkehrsinformation können aber die betroffenen Züge abgefragt werden. Die betroffenen Züge befinden sich zuunterst auf der Seite.

Auch bei den Franzosen wird das Verständnis für die Eisenbahner kleiner. Laut einer Umfrage der Zeitung «Journal du Dimanche» fanden zuletzt 56 Prozent der Befragten, der Streik sei nicht gerechtfertigt. Vorige Woche waren es noch zwei Prozentpunkte weniger.

Protest gegen Reformen und Sanierungspläne

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will sich am Donnerstag in einem Fernsehinterview erstmals zu der Streikwelle äussern, die die Gewerkschaften bis Ende Juni fortsetzen wollen.

Macron hat einen Umbau der Staatsbahn SNCF angekündigt, mit dem er den Personenverkehr ab 2020 – wie von der EU beschlossen – für den Wettbewerb öffnen will. Zudem will die Regierung die mit fast 50 Milliarden Euro verschuldete SNCF sanieren. Dafür sollen traditionelle Privilegien bei Frührente und Arbeitszeiten der Beschäftigten abgebaut werden. Die Gewerkschaften protestieren vor allem gegen die geplante Abschaffung des beamtenähnlichen Status der Bahnbeschäftigten.

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