- Seit letzten März ist es für europäische Touristen und Geschäftsleute schwierig bis unmöglich, in die USA einzureisen – nun ist unklar, ob sich das bald ändert.
- Der scheidende US-Präsident Donald Trump ordnete ein Ende des Einreisestopps für Ausländer aus weiten Teilen Europas an.
- Sein Nachfolger Joe Biden lehnt die Lockerung mitten in der Pandemie aber klar ab.
In einer am Montagabend vom Weissen Haus verbreiteten Verfügung Trumps hiess es, die Beschränkungen für Reisende aus dem Schengen-Raum, aus Grossbritannien und aus Irland sowie aus Brasilien würden bereits am 26. Januar aufgehoben. Trump verwies darauf, dass von diesem Datum an bei allen Flügen in die USA vor Abreise der Nachweis eines negativen Corona-Tests vorgeschrieben ist.
Trumps Amtszeit läuft mit Bidens Vereidigung an diesem Mittwoch aus – sechs Tage vor dem verfügten Ende des Einreisestopps. Nun heisst es vom Team Biden: «Auf Anraten unseres medizinischen Teams beabsichtigt die Regierung nicht, diese Beschränkungen aufzuheben», teilte die künftige Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, auf Twitter mit.
«Mit der Verschlimmerung der Pandemie und dem Auftauchen weiterer ansteckender Varianten auf der ganzen Welt ist dies nicht der richtige Zeitpunkt, um Einschränkungen für internationale Reisen aufzuheben.» Stattdessen plane die Biden-Regierung gar verschärfte Massnahmen im Zusammenhang mit internationalen Reisen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen.
Biden: Kampf gegen Corona ist ein wichtiges Ziel
Biden hat den Kampf gegen das Coronavirus zu einem seiner wichtigsten unmittelbaren Ziele erklärt. Die Pandemie ist in den USA weiterhin ausser Kontrolle. Trump hatte den Einreisestopp für Ausländer Mitte März wegen der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in mehreren europäischen Staaten verhängt.
Derzeit dürfen Reisende aus dem Schengen-Raum, Grossbritannien und Irland bis auf Ausnahmen nicht in die USA einreisen. Trump hatte zudem strikte Einreisestopps für Ausländer aus China und dem Iran erlassen – diese sollten auch nach seiner neuen Verfügung bestehen bleiben.
Zuletzt hatte Trump weitgehende Einreisebeschränkungen für Menschen aus Brasilien eingeführt. Auch Reisen über die Grenze der USA zu den Nachbarländern Kanada im Norden und Mexiko im Süden sind wegen der Pandemie eingeschränkt.
Negativer Corona-Test für Einreise erforderlich
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass ab dem 26. Januar ein negativer Corona-Test für Flüge in die USA verbindlich ist. Die Regelung wird für alle internationalen Flüge in die USA gelten, unabhängig vom Abflugort und der Staatsbürgerschaft oder des Visums der Reisenden.
Diese Anordnung gilt auch für Amerikaner, die von den von Trump verhängten Einreisesperren ausgenommen sind. Falls ein Passagier kein negatives Testergebnis oder eine überstandene Covid-Infektion nachweisen könne, «muss die Fluggesellschaft das Boarding verweigern», hiess es in der Mitteilung. Der sogenannte PCR-Test, mit dem das Virus nachgewiesen werden soll, muss demnach in den drei Tagen vor der Abreise erfolgt sein.
Die Gesundheitsbehörde fordert alle Reisenden zudem auf, sich drei bis fünf Tage nach der Ankunft in den USA erneut testen zu lassen und sieben Tage nach der Reise zu Hause zu bleiben. Dabei handelt es sich jedoch um Empfehlungen, nicht um eine rechtlich bindende Vorschrift.