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Konflikt um Berg-Karabach Russlands Schwäche befeuert den Krieg im Kaukasus

Aserbaidschan profitiert vom Ukraine-Krieg: Russland ist geschwächt – und die EU braucht dringend Gas.

Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien: Der bewaffnete Konflikt um die Region Berg-Karabach im Südkaukasus ist vor zwei Tagen im Schatten des Ukraine-Kriegs wieder aufgebrochen. Die Nachbarländer Aserbaidschan und Armenien beschuldigten sich gegenseitig, für den Gewaltausbruch verantwortlich zu sein. Es kamen auf armenischer Seite mehr als 100 Menschen ums Leben. Aserbaidschan meldet rund 50 Todesopfer. Erst seit Donnerstag früh ist eine Waffenruhe vereinbart worden.

Armeniens Schutzmacht Russland anderweitig beschäftigt: Russland ist traditionell die Schutzmacht Armeniens und unterhält dort eine Militärbasis. Doch gerade hat die russische Armee im Ukraine-Krieg eine Niederlage erlitten. «Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev weiss, dass er zurzeit kaum mit russischer Gegenwehr zu rechnen hat, wenn er Armenien jetzt angreift», sagt David Nauer, SRF-Auslandredaktor.

Der Konflikt um Berg-Karabach

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Das umstrittene Berg-Karabach gehört zu Aserbaidschan, wird aber von Armeniern bewohnt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sicherten sich armenische Kräfte in einem Krieg von 1992 bis 1994 die Kontrolle über das Gebiet und besetzten weite Teile Aserbaidschans. 2020 gewann Aserbaidschan seine Gebiete zurück und eroberte strategisch wichtige Stellen in Berg-Karabach.

Im September 2022 eskalierte der Konflikt wieder in Gewalt. Zurzeit herrscht eine Waffenruhe.

Aliyew ahmt Putin nach: «Putin hat mit dem Angriff auf die Ukraine praktische einen Präzedenzfall geschaffen», sagt Nauer. Aliyev mache das, was Putin vorgemacht habe, nämlich ein Nachbarland zu überfallen.

Eine Ansammlung trauerender Menschen mit Fotos der getöteten Soldaten
Legende: Massenbegräbnis nach dem Tod von aserbaidschanischen Soldaten. Keystone/EPA/ROMAN ISMAYILOV

EU will Gas von Aserbaidschan: Im Juli ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Baku gereist, um eine neue Energiepartnerschaft zwischen Aserbaidschan und der EU auszuhandeln, dies, obwohl auch Aliyev als autokratischer Herrscher gilt. Mit diesem Geld könne Aliyev nun auch die Kriegskasse füllen, sagt der Auslandredaktor. Und aufgrund der Gas-Zusammenarbeit gehe Aliyev davon aus, dass die EU sich zu dem Überfall auf Armenien nicht positionieren wird.

Rendez-vous, 15.09.2022, 12:30 Uhr ; 

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