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Krise am Golf Briten beklagen neuen Zwischenfall in der Strasse von Hormus

  • Iranische Militärschiffe sollen versucht haben, an der Meerenge von Hormus, einen britischen Öltanker zu stoppen.
  • Ein britisches Kriegsschiff, das den Tanker begleitet habe, sei eingeschritten und habe die iranischen Boote zurückgedrängt.
  • Zuerst berichteten US-Fernsehsender CNN und Fox News unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter darüber.
  • Die britische Regierung bestätigt den Vorfall. Der Iran dementiert ihn.

Die britische Regierung hat einen Zwischenfall mit einem Öltanker im Persischen Golf bestätigt. «Entgegen internationalem Recht versuchten drei iranische Schiffe, die Durchfahrt eines Handelsschiffes, der «British Heritage», in der Strasse von Hormus zu behindern», teilt ein Sprecher der Regierung in London mit.

Die Boote hätten aber abgedreht, als das britische Kriegsschiff «HMS Montrose» ihnen gedroht habe, sagt die britische Regierung. Die «HMS Montrose» sei gezwungen gewesen, sich zwischen den iranischen Booten und dem Tanker «British Heritage» zu positionieren und eine verbale Drohung auszusprechen. «Wir sind besorgt durch diese Aktion und rufen die iranische Führung weiterhin dringend auf, die Situation in der Region zu deeskalieren», heisst es in der Erklärung der britischen Regierung.

Die iranischen Revolutionsgarden weisen gemäss der halbstaatlichen iranischen Nachrichtenagentur Fars die Vorwürfe zurück. «In den vergangenen 24 Stunden hatten wir in der Strasse von Hormus keinen Zwischenfall mit ausländischen Schiffen, auch nicht mit einem britischen», erklärten die Revolutionsgarden am Donnerstag auf ihrer Webseite.

Allerdings hatte der Iran mehrfach mit Gegenmassnahmen für die Aufbringung eines iranischen Tankers durch die britische Marine vor einer Woche gedroht.

Die Vorgeschichte

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Die britische Marine hatte am Donnerstag vergangener Woche die «Grace 1» vor Gibraltar festgesetzt. Der Tanker soll nach Syrien unterwegs gewesen sein, was ein Verstoss gegen die europäischen Sanktionen gegen das Land wäre. Die EU stellt seit 2011 Öllieferungen an Syrien unter Strafe. Das Öl in dem Schiff soll aus dem Iran stammen, was wiederum die US-Sanktionen gegen die Islamische Republik verletzen würde.

Nadelöhr des Ölhandels

Die schmale Meerenge von Hormus zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist das Nadelöhr des weltweiten Ölhandels: Durch die Seestrasse zwischen dem Iran und dem Oman wird ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls befördert.

Strasse von Hormus
Legende: Strasse von Hormus SRF

Inmitten der wachsenden Spannungen zwischen Teheran und Washington kam es in der Region zuletzt zu mehreren Zwischenfällen. Öltanker wurden angegriffen, wofür die USA den Iran verantwortlich machten.

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