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Kritik an Karikatur «Charlie Hebdo»-Karikatur empört Erdogan

  • Die Türkei verurteilt eine Titelseite des französischen Satiremagazins «Charlie Hebdo» mit einer Karikatur des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan scharf.
  • Erdogans Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun wirft dem Magazin «kulturellen Rassismus» vor.
  • Die «sogenannten Karikaturen» seien «abstossend» und «ohne menschliche Moral».
  • «Die antimuslimische Agenda des französischen Präsidenten Emmanuel Macron trägt Früchte», schreibt Altun.

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Aus dem Archiv: Was die Tat mit Frankreich macht
Aus Tagesschau vom 21.10.2020.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 58 Sekunden.

Die Karikatur auf der Titelseite der Mittwochausgabe von «Charlie Hebdo», die am Dienstagabend schon online veröffentlicht wurde, zeigt Erdogan in weissem Oberteil und Unterhose auf einem Sessel sitzend. Er hält eine Dose in der Hand und hebt das Gewand einer verschleierten Frau hoch, um ihr nacktes Hinterteil zu enthüllen. «Ohh! Der Prophet!», heisst es dazu in einer Sprechblase. Die Seite ist betitelt mit den Worten: «Erdogan – privat ist er sehr lustig.»

Die Oberstaatsanwaltschaft in Ankara leitet nun Ermittlungen wegen Präsidentenbeleidigung gegen «Charlie Hebdo» ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet.

«Die notwendigen gerichtlichen und diplomatischen Massnahmen werden gegen die besagte Karikatur ergriffen werden», sagt die Kommunikationsdirektion der türkischen Präsidentschaft in einer Erklärung, inmitten wachsender Spannungen zwischen Ankara und Paris.

Spannungen zwischen Türkei und Frankreich

Die Stimmung zwischen Frankreich und der Türkei ist seit Tagen aufgeheizt. Auslöser der Spannungen waren Äusserungen Macrons zu Meinungsfreiheit und zum Islam nach dem Tod des Lehrers Samuel Paty, der mutmasslich von einem Islamisten enthauptet wurde.

Der französische Staatschef hatte mehrfach die Meinungsfreiheit und das Veröffentlichen von Karikaturen verteidigt – zuletzt bei der Gedenkfeier für Paty. Der Lehrer hatte im Unterricht Mohammed-Karikaturen als Beispiel für Meinungsfreiheit gezeigt. Vor allem streng gläubige Muslime lehnen eine bildliche Darstellung des Propheten ab und empfinden sie als beleidigend, explizit verboten ist sie im Koran aber nicht.

Pakistan und mehrere arabische Regierungen kritisierten die Haltung Macrons. Erdogan hatte dazu aufgerufen, französische Waren zu boykottieren und griff Macron persönlich an. Er empfahl dem französischen Staatschef unter anderem, sich psychisch untersuchen zu lassen.

Erdogan äussert sich zu Mohammed-Karikaturen

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Im Streit mit Frankreich über Mohammed-Karikaturen und Meinungsfreiheit wirft Erdogan bestimmten Ländern eine «Neuauflage der Kreuzzüge» vor. Diese würden von westlichen Staaten geplant, die den Islam attackierten, meint Erdogan in einer Rede vor Abgeordneten seiner Partei AKP. Sich gegen Angriffe auf den Propheten Mohammed zu stemmen, sei «eine Frage der Ehre».

SRF 4 News, 28.10.2020, 10.30 Uhr;

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