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Kurz vor der Klimakonferenz Auf der Strasse fürs Klima

  • Drei Tage vor dem Start der Weltklimakonferenz in Madrid gehen Tausende Menschen in aller Welt auf die Strasse.
  • Zum Auftakt protestierten in Australien Tausende Schülerinnen und Studenten für mehr Klimaschutz.
  • Auch in der Schweiz sind zahlreiche Veranstaltungen geplant.

Nach den Grossprotesten im März und Mai sowie der Streikwoche im September starten die Aktivisten nun die vierte Auflage ihres weltweit koordinierten Protests. Nach Angaben des Netzwerks sind über 2400 Städte in 157 Ländern dabei.

Die «Klimastreik»-Bewegung in der Schweiz hat in zahlreichen Städten und Orten Veranstaltungen angemeldet. Sie fordert ihre Anhänger auf, an dem Ausverkaufs-Freitag nichts zu kaufen und stattdessen zu demonstrieren.

Klimademonstrantinnen mit einem Pappschild
Legende: «Verneinen ist keine Politik», prangern diese Demonstrantinnen in Sydney (Australien) an. Keystone

EU ruft «Klimanotstand» aus

Das Thema Erderhitzung treibt derzeit auch die EU um. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat starke Anstrengungen gegen den Klimawandel versprochen. Und das EU-Parlament hatte am Donnerstag den «Klimanotstand» für Europa ausgerufen.

Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten sprach sich dafür aus, als erster ganzer Kontinent überhaupt einen solchen Notstand zu erklären. Das soll nach Wunsch der Abgeordneten die Dringlichkeit des Themas zeigen - konkrete Folgen hat der Schritt aber vorerst nicht.

Thunberg ist noch unterwegs

«Fridays for Future» reichte das nicht. «Dass die EU den Klimanotstand ausruft, ohne zu handeln, ist wie wenn die Feuerwehr im Einsatz nur noch ‹Es brennt!› schreit, statt zu löschen», schrieb die Gruppe auf dem deutschen Twitter-Account.

Die Klimaproteste gehen auf einen Protest der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg zurück, die sich viele Menschen in aller Welt im Kampf gegen die Klimakrise zum Vorbild genommen haben.

Den Protesttag wird die 16-jährige Aktivistin auf einem Katamaran verbringen, auf dem sie über den Atlantik zurück nach Europa kommt, um an der am Montag beginnenden Weltklimakonferenz teilnehmen zu können. Ob es Thunberg zeitlich schafft, ist unklar. Bis zum Donnerstag hatte sie etwas mehr als zwei Drittel der Strecke geschafft.

Thunberg warb am Donnerstag via Twitter für den Protesttag: «Im September sind 7,5 Millionen Menschen rund um den Globus auf die Strasse gegangen. Morgen machen wir das nochmal.» Jeder werde gebraucht, jeder sei willkommen.

2019 wohl zweitheissestes Jahr

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Von Januar bis Oktober lag die durchschnittliche Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten demnach um 0.94 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 14.1 Grad Celsius. Am Rekord-Jahr 2016 schrammte dieser Zeitraum von 2019 nur ganz knapp – mit 0.09 Grad Celsius – vorbei, so die US-Wetterbehörde NOAA.

Fast überall auf der Welt war es 2019 wärmer als im Durchschnitt. Besonders stark machte sich das in Alaska, dem Nordwesten Kanadas, Zentralrussland sowie im südlichen Afrika, Madagaskar, Australien und Asien bemerkbar. Kühler als im Durchschnitt war es nur in Teilen der USA und im Süden Kanadas.

Nach Befunden des Weltklimarats IPCC hat sich die Erde breits um ein Grad aufgeheizt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Zu den Folgen zählen mehr extreme Wetterereignisse – also je nach Region mehr Hitzewellen, Dürren und Waldbrände, aber auch verheerende Stürme, Überschwemmungen und Starkregen.

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