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Angriff in Einkaufszentrum in El Paso (Texas)
Aus Tagesschau vom 03.08.2019.
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Massaker in Texas Was wir wissen – und was nicht

Was ist passiert? Ein Schütze hat in einem Einkaufszentrum in der Grenzstadt El Paso im US-Bundesstaat Texas das Feuer eröffnet und mindestens 20 Menschen getötet. 26 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte El Pasos Polizeichef Greg Allen am Samstagabend (Ortszeit).

Angriff auch im Bundesstaat Ohio

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  • In Dayton im US-Bundesstaat Ohio hat ein Schütze neun Menschen getötet und 16 weitere verletzt.
  • Der Schütze selbst sei auch tot, teilte die örtliche Polizei mit.

Wer ist der mutmassliche Täter? Der mutmassliche Todesschütze habe sich der Polizei ergeben. Nach offiziellen Angaben handelt es sich um einen 21-jährigen Weissen. Polizeichef Allen sagte, es gebe ein «Manifest», das womöglich auf ein Hassverbrechen schliessen lasse. Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob die Kampfschrift tatsächlich von dem Verdächtigen stamme. Ein Polizeisprecher sagte nach Angaben des Senders CNN, der mutmassliche Todesschütze rede mit den Ermittlern. Der Schütze habe bei der Tat ein Gewehr benutzt.

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Polizeichef Greg Allen zu möglichem Hassverbrechen (engl.)
Aus News-Clip vom 04.08.2019.
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Was steht im «Manifest»? Im Pamphlet, das dem mutmasslichen Täter zugeschrieben wurde, heisst es unter anderem: «Dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas.» Der Autor äussert in dem vierseitigen Text seine Unterstützung für den rassistischen Attentäter von Christchurch, der Mitte März in Neuseeland zwei Moscheen angegriffen und 51 Menschen getötet hatte. Die «New York Times» berichtete, der Text sei 19 Minuten vor dem ersten Notruf in El Paso online gegangen.

Wer sind die Opfer? Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador teilte in einer Videobotschaft mit, unter den Toten seien drei Mexikaner. Nach Angaben des mexikanischen Aussenministeriums wurden sechs weitere Mexikaner verletzt, darunter ein zehnjähriges Mädchen.

Wo liegt der Tatort? El Paso liegt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko und hat rund 680'000 Einwohner. El Pasos Bürgermeister Dee Margo sagte, der Verdächtige stamme nicht von dort. Nach US-Medienberichten kam er aus der Stadt Allen nördlich von Dallas, rund 930 Kilometer Luftlinie von El Paso entfernt.

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Legende: SRF

Wie reagierte Trump? US-Präsident Donald Trump nannte die «hasserfüllte Tat» tragisch und einen «Akt der Feigheit». Es gebe keine Rechtfertigung dafür, unschuldige Menschen zu töten, schrieb er auf Twitter. Trump sagte dem Gouverneur von Texas die volle Unterstützung der Regierung in Washington zu. «Gott sei mit Euch allen!», fügte er hinzu.

Wie reagierte die Politik? Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, kündigte bei einer Pressekonferenz an, die Strafverfolgung werde sich nicht nur auf den Vorwurf des Mordes, sondern auch auf den eines Hassverbrechens konzentrieren.

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Gouverneur Greg Abbott an einer Medienkonferenz (engl.)
Aus News-Clip vom 04.08.2019.
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Warum kommt es in den USA immer wieder zu solchen Angriffen? Bemühungen für schärfere Waffengesetze laufen seit Jahren ins Leere – vor allem, weil Trumps Republikaner dagegen sind. Die mächtige Waffenlobbyorganisation NRA bekämpft vehement jeden Versuch, Waffenbesitz stärker zu regulieren. Auch Trump ist dezidiert gegen eine Einschränkung des in der US-Verfassung verankerten Rechts auf Waffenbesitz.

Chronologie: Massaker in den USA

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Legende: Keystone

Die Tat in El Paso reiht sich ein in die Liste von Massakern in den USA. Ein Überblick der Nachrichtenagentur dpa über andere folgenschwere Taten der vergangenen Jahre:

Gilroy (Kalifornien), Juli 2019: Ein 19-Jähriger eröffnet auf einem Gastro-Festival das Feuer und tötet drei Menschen, darunter einen sechsjährigen Knaben. Polizisten erschiessen den Täter.

Virginia Beach (Virginia), Juni 2019: Ein städtischer Angestellter eröffnet in dem Küstenort das Feuer und tötet elf Kollegen und einen Auftragnehmer. Polizisten erschiessen den Täter.

Thousand Oaks (Kalifornien), November 2018: Ein Ex-Soldat tötet in einer Bar 13 Menschen. Er erschiesst sich anschliessend selbst.

Pittsburgh (Pennsylvania), Oktober 2018: Ein Rechtsradikaler erschiesst in der «Tree of Life»-Synagoge elf Menschen. Es handelt sich um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der USA.

Parkland (Florida), Februar 2018: Ein 19-Jähriger löst in seiner ehemaligen High-School einen Feueralarm aus, anschliessend schiesst er auf die fliehenden Schüler und Lehrer. 17 Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Der Schütze selbst wird festgenommen.

Sutherland Springs (Texas), November 2017: Ein 26-jähriger eröffnet in einer Kirche das Feuer und tötet 26 Menschen, bevor er sich selbst erschiesst.

Las Vegas (Nevada), Oktober 2017: Ein 64-Jähriger schiesst aus dem 32. Stock eines Hotels auf Gäste eines gegenüberliegenden Festivals. Er tötet 58 Menschen. Hunderte weitere werden verletzt. Der Täter erschießt sich selbst. Das Motiv ist nach wie vor unklar.

Orlando (Florida), Juni 2016: Ein 29-Jähriger erschiesst 49 Besucher eines Nachtclubs, der bei Homosexuellen beliebt ist. Spezialeinheiten töten ihn bei der Erstürmung des Clubs. Der Attentäter, US-Bürger mit afghanischen Eltern, hatte sich zuvor zur Terrormiliz Islamischer Staat bekannt.

Newtown (Connecticut), Dezember 2012: Ein 20-Jähriger mit schweren psychischen Problemen, erschiesst zunächst seine Mutter und begibt sich dann in seine ehemalige Grundschule, die Sandy Hook Elementary School. Dort ermordet er 20 Schulkinder und sechs Lehrer. Anschliessend tötet er sich selbst.

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