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Angriff in Einkaufszentrum in El Paso (Texas)
Aus Tagesschau vom 03.08.2019.
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Mögliches Hassverbrechen 20 Tote bei Angriff in Shopping-Center in Texas

  • In einem Supermarkt in El Paso im US-Bundesstaat Texas hat ein Bewaffneter um sich geschossen.
  • Dabei sind gemäss dem Gouverneur des Bundesstaates mindestens 20 Menschen getötet worden. 26 weitere Personen wurden verletzt.
  • Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Der Polizeichef sprach von einem möglichen Verbrechen aus Hass.
  • Ein Verdächtiger – ein 21-jähriger Mann – wurde festgenommen.

«Texas trauert heute um die Menschen von El Paso», erklärte Gouverneur Greg Abbott. Ein normaler Shopping-Tag sei zu einem der schlimmsten Tage in der Geschichte von Texas geworden.

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Gouverneur Greg Abbott an einer Medienkonferenz (engl.)
Aus News-Clip vom 04.08.2019.
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Hatte er ein Manifest verfasst?

Beim Verdächtigen handelt es sich um einen weissen Mann, sagte Polizeisprecher Robert Gomez an einer Medienkonferenz. Gemäss Staatsanwaltschaft ist er 21 Jahre alt.

Ein wohl vom mutmasslichen Schützen verfasstes Online-Manifest weist laut Polizeichef Greg Allen auf ein mögliches Hassverbrechen hin. In den USA wird damit eine Tat charakterisiert, die sich etwa gegen Menschen einer bestimmten Herkunft, Hautfarbe oder sexuellen Orientierung richtet. In dem Schriftstück sei von seiner «hispanischen Invasion» die Rede.

Es sei allerdings noch nicht bestätigt, ob das Manifest tatsächlich von dem Verdächtigen stamme.

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Polizeichef Greg Allen zu möglichem Hassverbrechen (engl.)
Aus News-Clip vom 04.08.2019.
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Unter den Toten seien mindestens drei Mexikaner. Dies sagte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador in einer bei Twitter veröffentlichten Videobotschaft.

«Ich spreche den Familien und Freunden der Opfer mein Beileid aus», sagte Obrador. «Das ist ein sehr bedauerlicher Vorfall. Unsere Unterstützung gilt dem Volk und der Regierung der Vereinigten Staaten.» Nach Angaben des mexikanischen Aussenministeriums wurden sechs weitere Mexikaner bei dem Vorfall verletzt.

Die Polizei schloss aus, dass es einen zweiten Schützen gab. Der Täter war nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit einem Gewehr bewaffnet. El Pasos Bürgermeister Dee Margo sprach von einer «Tragödie». Die Polizei rief die Menschen in der Stadt dazu auf, Blut zu spenden.

Grosseinsatz der Polizei

Die ersten Notrufe gingen nach Angaben des Polizeichefs Greg Allen gegen 10.39 Uhr Ortszeit (18.39 Uhr MESZ) ein. Die Lage war lange Zeit sehr unübersichtlich. Es gab zunächst auch Berichte über mehrere Schützen.

Ein Polizeisprecher sagte, die meisten Opfer seien im Walmart von Schüssen getroffen worden. Der Supermarkt sei zum Zeitpunkt der Tat ausgelastet gewesen. Er schätzte, dass sich dort zwischen 1000 und 3000 Menschen aufhielten. El Paso liegt an der Grenze zu Mexiko und hat rund 680'000 Einwohner.

Karte.
Legende: SRF

Präsident Trump verurteilt Tat

Das Weisse Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump sei über den Fall informiert worden und stehe im Austausch darüber mit Justizminister Bill Barr und dem texanischen Gouverneur Greg Abbott.

Trump verurteilte die Tat in El Paso und bezeichnete sie als feigen Akt. Es gebe keinen Grund oder Entschuldigungen, um das Töten unschuldiger Menschen zu rechtfertigen, schrieb Trump auf Twitter. Er habe dem Gouverneur von Texas Hilfe der Bundesbehörden zugesichert.

Dritter Fall innerhalb einer Woche

In den USA ereignen sich regelmässig Schusswaffenangriffe. Am Dienstag waren bei einem solchen Vorfall in einem Walmart im Bundesstaat Mississippi zwei Menschen getötet und ein Polizist verletzt worden.

Nach besonders schweren Gewalttaten wird in den Vereinigten Staaten immer wieder über eine Verschärfung des Waffenrechts diskutiert. Präsident Trump lehnt dies ab.

Chronologie: Massaker in den USA

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Legende: Keystone-SDA/Archiv

Die Tat in El Paso reiht sich ein in die Liste von Massakern in den USA. Ein Überblick der Nachrichtenagentur dpa über andere folgenschwere Taten der vergangenen Jahre:

Gilroy (Kalifornien), Juli 2019: Ein 19-Jähriger eröffnet auf einem Gastro-Festival das Feuer und tötet drei Menschen, darunter einen sechsjährigen Knaben. Polizisten erschiessen den Täter.

Virginia Beach (Virginia), Juni 2019: Ein städtischer Angestellter eröffnet in dem Küstenort das Feuer und tötet elf Kollegen und einen Auftragnehmer. Polizisten erschiessen den Täter.

Thousand Oaks (Kalifornien), November 2018: Ein Ex-Soldat tötet in einer Bar 13 Menschen. Er erschiesst sich anschliessend selbst.

Pittsburgh (Pennsylvania), Oktober 2018: Ein Rechtsradikaler erschiesst in der «Tree of Life»-Synagoge elf Menschen. Es handelt sich um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der USA.

Parkland (Florida), Februar 2018: Ein 19-Jähriger löst in seiner ehemaligen High-School einen Feueralarm aus, anschliessend schiesst er auf die fliehenden Schüler und Lehrer. 17 Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Der Schütze selbst wird festgenommen.

Sutherland Springs (Texas), November 2017: Ein 26-jähriger eröffnet in einer Kirche das Feuer und tötet 26 Menschen, bevor er sich selbst erschiesst.

Las Vegas (Nevada), Oktober 2017: Ein 64-Jähriger schiesst aus dem 32. Stock eines Hotels auf Gäste eines gegenüberliegenden Festivals. Er tötet 58 Menschen. Hunderte weitere werden verletzt. Der Täter erschießt sich selbst. Das Motiv ist nach wie vor unklar.

Orlando (Florida), Juni 2016: Ein 29-Jähriger erschiesst 49 Besucher eines Nachtclubs, der bei Homosexuellen beliebt ist. Spezialeinheiten töten ihn bei der Erstürmung des Clubs. Der Attentäter, US-Bürger mit afghanischen Eltern, hatte sich zuvor zur Terrormiliz Islamischer Staat bekannt.

Newtown (Connecticut), Dezember 2012: Ein 20-Jähriger mit schweren psychischen Problemen, erschiesst zunächst seine Mutter und begibt sich dann in seine ehemalige Grundschule, die Sandy Hook Elementary School. Dort ermordet er 20 Schulkinder und sechs Lehrer. Anschliessend tötet er sich selbst.

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