- Nach der Polizei will auch der sogenannte Staatskontrolleur in Israel das Unglück mit Dutzenden Toten im Wallfahrtsort auf dem Berg Meron im Norden des Landes untersuchen.
- Laut der Zeitung «Haaretz» kündigte der Leiter der Behörde einen Sonderbericht an.
- Das Unglück hätte verhindert werden können, sagte Matanjahu Englman auf einer Pressekonferenz.
Behördenleiter Englman verwies «Haaretz» zufolge auf zwei Berichte seiner Behörde aus den vergangenen Jahren, die vor Gefahren für Gläubige an dem Ort warnten.
Die Mitglieder des Parlaments in Jerusalem, der Knesset, gedachten derweil in einer Sitzung der Opfer. Die schrecklichen Bilder der Katastrophe hätten die Herzen aller Menschen berührt, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer Rede. Das Land hatte schon am Sonntag mit einem nationalen Trauertag an die Opfer erinnert.
Während eines religiösen Festes mit rund 100'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Berg Meron anlässlich des jüdischen Feiertags Lag-Baomer war es in der Nacht zum Freitag zu einer Massenpanik gekommen. 45 strengreligiöse Männer und Jungen starben im Gedränge.
Die Polizei war anschliessend stark kritisiert worden. Ihr wurde unter anderem vorgeworfen, sie habe Leute in das abgesperrte Areal gelassen, obwohl es schon extrem voll gewesen sei. Darum wurden Rufe nach einer unabhängigen Untersuchung laut.
Die Aufgabe des Staatskontrolleurs ist es unter anderem, die Arbeit der Regierung, lokaler Institutionen und staatlicher Behörden zu überwachen. Der Staatskontrolleur arbeitet von der Regierung unabhängig und wird von der Knesset gewählt. Seine Berichte werden dem Parlament vorgelegt.