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Mehr Hungerleidende 2022 UNO-Bericht: 735 Millionen Menschen hungern weltweit

  • Eine Analyse der UNO zeigt: Jeder zehnte Mensch auf der Welt hungert.
  • 2022 waren weltweit rund 735 Millionen Kinder und Erwachsene von unterschiedlichen Formen des Hungers betroffen – deutlich mehr als vor Beginn der Coronakrise.
  • Gründe für die steigende Zahl an Hungerleidenden in den vergangenen Jahren seien unter anderem Konflikte, etwa in Syrien oder in der Ukraine, sowie die Folgen des Klimawandels und der Corona-Pandemie.
Unterernährte Kinder in Äthiopien
Legende: Unterernährte Kinder in Äthiopien: 2022 litten knapp 282 Millionen Menschen in Afrika an Hunger. KEYSTONE/AP Photo/Brennan Linsley

Die Vereinten Nationen hatten sich eigentlich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 niemand mehr Hunger leiden muss auf der Welt. Mit dem aktuellen Trend sei das nicht realisierbar, so die Schlussfolgerung im aktuellen Report zur Lebensmittelsicherheit und Ernährung. Der Bericht wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem UNO-Kinderhilfswerk Unicef, dem Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt.

2022 waren weltweit im Durchschnitt 735 Millionen Erwachsene und Kinder von unterschiedlichen Formen des Hungers betroffen. In Asien hungerten im letzten Jahr mit 401.6 Millionen die meisten Menschen, gefolgt von 281.6 Millionen in Afrika und 43.2 Millionen in Lateinamerika und der Karibik.

2021 waren es mit 739 Millionen Menschen fast genauso viele wie 2022 und deutlich mehr als vor Beginn der Coronakrise. 2019 lag die Anzahl bei 613 Millionen. Seither verschlimmerten die Pandemie und die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine die Lage.

600 Millionen Hungernde im Jahr 2030

Bereits im Frühjahr hatten die FAO, das WFP und die Europäische Union in einem anderen Bericht dargelegt, dass gut eine Viertelmilliarde Menschen weltweit teils dramatisch hungern. UNO-Generalsekretär António Guterres forderte deshalb «intensive und sofortige Anstrengungen weltweit». Im Vorwort des neuen Reports schreiben die Chefs der fünf Organisationen nun aber, dass 2030 immer noch mit 600 Millionen Hungernden gerechnet werden muss.

Weitere ernüchternde Zahlen zeigen: 2.4 Milliarden Menschen und damit fast 30 Prozent der Weltbevölkerung hatte vergangenes Jahr keinen dauerhaften Zugang zu Nahrung. Darüber hinaus wird von 3.1 Milliarden Menschen (42 Prozent der Weltbevölkerung) berichtet, die sich 2021 keine gesunde Ernährung leisten konnten. Für 2022 gibt es dazu noch keine Angaben.

SRF 4 News, 12.07.2023, 17:00 Uhr ; 

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