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Mehrere Tote Pentagon greift erstmals im Pazifik angebliches Drogenschiff an

  • Die USA haben nach Angaben von Pentagon-Chef Pete Hegseth einen weiteren tödlichen Angriff auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot im Pazifik verübt.
  • Die Attacke sei am Mittwoch in internationalen Gewässern erfolgt und habe drei Menschen getötet, schrieb Verteidigungsminister Hegseth, der sich inzwischen Kriegsminister nennt, auf der Plattform X.

Einige Stunden zuvor hatte er an gleicher Stelle über einen US-Angriff am Dienstag mit zwei Toten im Pazifik informiert – dabei handelte es sich um die erste bekannte Attacke vor der Westküste Lateinamerikas, nachdem vorher stets von Angriffen in der Karibik die Rede gewesen war.

In beiden Fälle sprach Hegseth davon, dass das angegriffene Boot von einer «Terrororganisation» benutzt worden sei, auf einer bekannten Schmuggelroute gefahren und mit Drogen beladen gewesen sei.

Kritik aus Kolumbien

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Kolumbiens Präsident Gustavo Petro warf den USA erneut Mord vor. Das Vorgehen der USA im Kampf gegen den Drogenhandel sei nicht mit internationalem Recht vereinbar und zudem unwirksam, schrieb Petro auf X.

Es führe nicht zum Erfolg, «Raketen auf Boote abzufeuern». «Wenn man eine wirksame Strategie anwenden will, wie sie meine Regierung vorantreibt, muss man Häfen und Buchten mit den nationalen Streitkräften kontrollieren», schrieb Kolumbiens linker Präsident weiter.

«Der grösste Teil des Kokains, das über den Pazifik transportiert wird, wird auf Handelsschiffen ausgeführt.» Petro warf Trump vor, mit seinem Vorgehen die Wahlen in Kolumbien im kommenden Jahr beeinflussen zu wollen.

Drogenkartelle verglich er dabei mit der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida. «Diese Angriffe werden fortgesetzt, Tag für Tag», betonte Hegseth in seinem jüngsten Post.

Zuvor hatten USA in der Karibik Boote angegriffen

Die USA hatten jüngst bereits mehrfach angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik angegriffen. Mehr als 30 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Das Vorgehen zog viel Kritik nach sich, auch weil die Regierung von US-Präsident Donald Trump keine rechtliche Grundlage für ihr Handeln nannte. Die Vereinten Nationen riefen Trumps Regierung zur Zurückhaltung auf.

Trump will Drogenhandel auch an Land bekämpfen

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US-Präsident Donald Trump bekräftigte am Mittwoch im Weissen Haus, dass er Drogenschmuggler auch an Land bekämpfen wolle. Es seien nur noch wenige Boote auf dem Wasser unterwegs, also würden sie – in geringerem Masse – auf dem Landweg kommen, behauptete er. «Und wir werden sie sehr hart angreifen, wenn sie auf dem Landweg kommen.» Details dazu nannte Trump nicht.

Der Republikaner hatte bereits vergangene Woche die Bekämpfung von Rauschgiftschmugglern an Land angekündigt. Es gebe zahlreiche Drogen, die von Venezuela übers Meer auf den Weg in die USA gebracht würden, «aber wir werden sie auch an Land stoppen», sagte er schon da im Weissen Haus.

US-Medien berichteten jüngst, der Präsident stufe die Situation so ein, dass sich die Vereinigten Staaten in einem «bewaffneten Konflikt» mit Drogenkartellen befänden. Die Drogenkartelle und ihnen zugerechnete mutmassliche Schmuggler stuft die US-Regierung demnach als «unrechtmässige Kombattanten» ein.

Nach Informationen der «New York Times» geht es um Drogenkartelle, die Trumps Regierung zu terroristischen Organisationen erklärt hat. Ein Rechtsexperte verwies in der Zeitung allerdings auf den Unterschied zwischen dem Verkauf gefährlicher Produkte und einem bewaffneten Angriff und sieht keine rechtmässige Grundlage für eine Einstufung als «bewaffneter Konflikt»

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SRF 4 News, 23.10.2025, 7:30 Uhr ; 

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