- Im Ostkongo haben bewaffnete Angreifer einen Konvoi des Welternährungsprogramms (WFP) überfallen und dabei den italienischen Botschafter getötet.
- Auch ein italienischer Militärpolizist und der Fahrer seien getötet worden.
- Noch unklar sind die genauen Umstände des Angriffs, der sich in der Nähe der Stadt Goma ereignete. In der Region sind mehrere Milizen aktiv.
Das Aussenministerium in Rom bestätigte den Tod des Botschafters und eines Sicherheitsbeamten. Aussenminister Luigi Di Maio reiste wegen des Vorfalls vorzeitig von einem Treffen in Brüssel zurück nach Italien, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb.
Die kongolesische Polizei zeigte sich überrascht über die Präsenz des Botschafters in der Region und die Tatsache, dass er ohne Polizeischutz unterwegs war. Er war den Angaben zufolge unterwegs zum bekannten Virunga-Nationalpark an der Grenze zu Uganda und Ruanda.
Das Unesco-Weltkulturerbe ist berühmt für die stark gefährdeten Berggorillas, die nur in diesen drei Ländern leben. Die Ranger dort sind oft durch Milizen und Wilderer bedroht, auch die seltenen Gorillas werden immer wieder getötet.
Im Januar bereits sechs Wildhüter getötet
Erst im Januar wurden dort sechs Wildhüter getötet und ein weiterer schwer verletzt. Damals wurden Rebellen für den Angriff verantwortlich gemacht. Im Ostkongo sind mehrere Milizen aktiv, denen es vor allem um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze geht.
In der Nähe des Virunga-Nationalparks sind Menschenrechtlern zufolge innerhalb von drei Jahren mindestens 170 Menschen entführt worden. Die Opfer – viele davon Frauen – seien geschlagen, gefoltert, vergewaltigt und zu Geldzahlungen erpresst worden, berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im Vorjahr. Sie machte dafür kriminelle Banden verantwortlich.