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Mindestens 50 Wirbelstürme Tornados im Süden und Mittleren Westen der USA sorgen für Tote

  • In den USA sind verschiedene Bundesstaaten von Tornados getroffen worden.
  • Insgesamt sind gemäss Angaben von Nachrichtenagenturen mindestens 26 Personen ums Leben gekommen.
  • Durch das «Monster-Sturmsystem» habe es Dutzende Verletzte gegeben, berichten US-Medien.

Insgesamt sind zwischen 50 und 60 Wirbelstürme gezählt worden, die gemäss Medien als Tornados eingestuft werden können. Die endgültige Einstufung folgt erst in einigen Tagen.

Betroffen waren laut Wetterdienst vor allem die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Indiana, Iowa, Wisconsin, Mississippi, Tennessee und Alabama. Rund eine Million Haushalte waren vorübergehend ohne Strom, am Sonntag noch etwa 100'000, wie aus Daten der Seite «poweroutage.us» hervorgeht. Viele Ausfälle konnten in der Zwischenzeit behoben werden.

Chaos und zahlreiche Tote

Allein im Bezirk McNairy im Bundesstaat Tennessee seien neun Tote aufgrund eingestürzter Gebäuden zu beklagen, teilte das zuständige Sheriff-Büro am Samstagabend mit.

Chaos, absolutes Chaos.
Autor: Shane Woody Polizeichef von Belvidere, Illinois

Ebenfalls stürzte in der Kleinstadt Belvidere im Bundesstaat Illinois am Freitagabend während eines Konzerts das Dach eines Theaters ein. Mindestens ein Mensch wurde laut Medien getötet, weitere 28 verletzt.

Zum Zeitpunkt des Einsturzes habe ein Sturm mit Böen von bis zu 145 Stundenkilometern gewütet und es befanden sich 260 Menschen im Theater. Polizeichef Shane Woody beschrieb die Szene nach dem Einsturz als «Chaos, absolutes Chaos». Illinois meldet bisher insgesamt vier Tote.

Stunden zuvor hatte ein Tornado die Stadt Little Rock in Arkansas getroffen. Es habe einen Toten und etwa 50 Verletzte gegeben, berichten Medien unter Berufung auf die Behörden.

Die Stadt wurde durch die Schäden von Ost nach West praktisch in zwei Hälften geteilt.
Autor: Jennifer Hobbs Bürgermeisterin von Wynne, Arkansas

Vier Todesopfer wurden aus der rund 150 Kilometer entfernten Ortschaft Wynne gemeldet, da Häuser einstürzten. «Die Stadt wurde durch die Schäden von Ost nach West praktisch in zwei Hälften geteilt», sagte Bürgermeisterin Jennifer Hobbs dem Sender CNN.

Gouverneurin von Arkansas, Sarah Huckabee Sanders, erklärte den Notstand und mobilisierte 100 Angehörige der Nationalgarde, um bei Rettungs- und Aufräumarbeiten zu helfen.

Im Bezirk Sullivan im Bundesstaat Indiana seien drei Menschen bei einem gewaltigen Sturm ums Leben gekommen, sagte der lokale Direktor für Notfallmanagement. Ebenfalls meldeten Indiana, Mississippi, Alabama und Delaware Todesopfer, die aufgrund der Unwetter ums Leben kamen.

Überfüllte Notaufnahmen

Spitäler in Arkansas meldeten überfüllte Notaufnahmen. «Wir arbeiten im roten Bereich und haben alle Hände voll zu tun», sagte Aaron Gilkey, Sprecher der Metropolitan Emergency Medical Services (MEMS).

Geröllhaufen neben Strassen.
Legende: Luftaufnahme zeigen Trümmerhaufen in der Stadt Rolling Fork im Bundesstaat Mississippi. REUTERS/Cheney Orr/File Photo

Erst vor einer Woche waren bei einem Tornado mindestens 26 Menschen in den Bundesstaaten Mississippi und Alabama ums Leben gekommen. Am Freitag besuchten US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der besonders hart vom Sturm getroffen worden war. Der Präsident kündigte für Montag die Eröffnung eines lokalen Katastrophenzentrums an.

Sie sind nicht alleine. Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen.
Autor: Joe Biden US-Präsident

Aus dem Weissen Haus hiess es am Samstag, Biden habe mit Sanders gesprochen wie auch mit den Bürgermeistern von Little Rock und Wynne. Auch mit der Katastrophenschutzbehörde Fema habe er Kontakt gehabt.

Mann steht in der Mitte an einem Rednerpult mit zwei Mikros. Dahinter sieben Personen und zerstörte Häuser.
Legende: «Sie sind nicht alleine», sagte US-Präsident Joe Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume. Reuters/Tom Brenner

Ein Ende der Stürme ist indes nicht in Sicht: Angesichts trockener Bedingungen im Westen und heissen sowie feuchten Bedingungen im Osten sei von Dienstag an erneut mit gefährlichen Unwettern zu rechnen, sagte Wetterexperte Victor Gensini von der Northern Illinois University gegenüber «USA Today».

SRF 4 News, 01.04.2023, 05:00 Uhr ; 

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