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Mögliche Amtszeit bis 2036 Putin will allfälligen Nachfolger selbst bestimmen

  • Russlands Präsident Wladimir Putin will den Zeitpunkt seiner Machtübergabe selbst bestimmen und dann auch einen Nachfolger empfehlen.
  • Rund drei Monate vor der Parlamentswahl rief der Staatschef dazu auf, am 19. September für die von ihm gegründete Kremlpartei Geeintes Russland zu stimmen.
  • Der Kremlchef hatte im vergangenen Jahr durch eine Verfassungsänderung den Weg freigemacht, dass er bis 2036 regieren kann.
  • Ursprünglich erlaubte die Verfassung nur zwei Amtszeiten hintereinander.

In einer Live-Sendung im Staatsfernsehen sagte der 68-Jährige, der vor mehr als 20 Jahren erstmals gewählt wurde, am Mittwoch: «Natürlich kommt die Zeit. Und ich hoffe, dass ich sagen kann, dass dieser oder jener Mensch meiner Meinung nach würdig ist, solch ein wunderbares Land wie unsere Heimat Russland zu führen.» Er sehe es als seine Verantwortung, eine Empfehlung zu geben. Das laufe so in jedem Land der Welt.

Zugleich wies der Kremlchef in der «Bürgersprechstunde» die Aussage eines Zuschauers zurück, dass ihm die Macht von Vorgänger Boris Jelzin in die Hand gelegt worden sei. «Jelzin hat mir die Macht nicht übergeben», sagte Wladimir Putin. Er sei nach dessen Rücktritt in der Nacht zum 1. Januar 2000 lediglich Interimspräsident gewesen und danach zum Staatsoberhaupt gewählt worden, so Putin. Das hätten die Bürger Russlands so entschieden.

Putin sagte, es seien damals nicht viele bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Kritiker werfen ihm immer wieder vor, als damaliger Regierungschef Jelzins Schwäche ausgenutzt zu haben. Zusammen mit Freunden aus der gemeinsamen Zeit in der St. Petersburger Stadtverwaltung habe er die Macht ergriffen.

Putin wirbt für russischen Impfstoff

Der russische Staatschef nutzte die Sendung auch, um einmal mehr für Impfungen zu werben. Die Bevölkerung traut den im Land entwickelten Impfstoffen nicht. Dabei lüftete Putin nun auch ein seit Monaten vom Kreml gehütetes Geheimnis um seine eigene Impfung. Er habe sich mit Sputnik V immunisieren lassen und bis auf eine erhöhte Temperatur von 37.2 Grad keine Nebenwirkungen gehabt. «Die Impfung ist ungefährlich.»

Zugleich behauptete er, dass das Vakzin besser sei als andere Impfstoffe. «Gott sei Dank, gibt es bei uns keine solch tragischen Situationen nach der Impfung – wie nach der Verabreichung von Astra-Zeneca und Pfizer.» Russland steht im Westen immer wieder in der Kritik, dort entwickelte Vakzine schlecht zu reden.

SRF 4 News, 30.06.2021, 16:00 Uhr ; 

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